Da drängen sich Vögel und Tiere herbei …

Der Musikmeister Kue und die Macht der Musik

Kue sprach:
Ich schlage den Klingstein leicht und stark.
ich rühre die Harfe und Zither zart
zum Gesang.
Da kommen die Väter und Ahnen herbei,
sie sitzen als Gäste beim Königsmahl,
und die Fürsten voll höfischer Tugend all.
Vor dem Saal im Hof die Flöte ertönt,
mit der Trommel zusammen im Takt.
Sie fallen ein, sie hören auf,
wenn die Klapper, die Rassel schnarrt.
Pansflöten und Glocken mit ihrem Schall,
sie wechseln mit dem Gesang.
Da drängen sich Vögel und Tiere herbei,
und zum Klang der heiligen Musik
schwebt feierlich das Phönixpaar umher.

(Aus dem Schu-Djing, zwischen 12. u. 7. Jhd. v. Chr.)

Man findet das Gedicht in Deutschland in dem Buch: “Lyrik des Ostens”, München 1965, S.231 .

Im Kommentar zum Gedicht wird erwähnt:
… – Phönixpaar: Männchen Feng (auf das e kommen zwei Punkte wie bei deutschen Umlauten!), Weibchen Huang, göttliches Königspaar der Vogelwelt, fünffarbig gefiedert, singt nach Fünftonleiter, bringt Frieden und Glück.

Der Übersetzer ist Richard Wilhelm, einer der beeindruckensten deutschen Sinologen überhaupt

Die enge Verwandtschaft dieses chinesischen “Phönixpaares” mit der persischen “Simorgh” ist wohl eindeutig!!!

Mit Dank für das Aufmerksam machen und den Hinweis an Bea Bungwinkel!

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