Kritische Tierstudien

Anmerkung zum Thema kritische Tierstudien: Tierrechtler*innen und Tierbefreier*innen sollten mit den Grundlagen der kritischen Tierstudien vertraut sein und sie nicht mit den Tierstudien oder mit den Human-Animal-Studies verwechseln > siehe dazu, unten verlinkt, die einführenden Worte der Gründer des ICAS. Auch sollte der entschieden aktivistische Ansatz der kritischen Tierstudien, so wie er in deren Gründungsphase angedacht und formuliert wurde, nicht, zugunsten einer wenig hilfreichen zu starken Annäherung dieser drei Gebiete, verwässert werden, in der gegenwärtigen Situation, in der eine weitere Klärung tierobjektifizierender Strukturen in Gesellschaften und Kulturen unbedingt notwendig ist.

Auch unsere Ansätze sind schwerpunktmäßig abgegrenzt, aus anderen Gründen. Nichtsdestotrotz möchten wir aber gerade in einer Bewusstmachung von allgemeinen Unterschieden in Herangehensweisen den Aspekt der Multiperspektivität stärker in den Vordergrund rücken, in Anlehnung an solch einen Ansatz, wie er von Aph Ko in ihrem Buch Racism As Zoological Witchcraft: A Guide to Getting Out (2019) durchformuliert wurde; wir haben uns auf diesen Gedanken bezogen in unserem Eintrag > https://simorgh.de/about/multidimensionaler-aktivismus-statt-intersektional/ [enthalten in E-Reader: Gruppe Messel, Jahrgang 6, Nr. 9, 2024, S. 13, https://d-nb.info/1334463816/34 ]

Relative Kritik schließt sich an der Kritik an …

Wir haben uns für eine Zeitlang intensiv mit den kritischen Tierstudien befasst, uns aber in Sachen ‚Tierrechtsprogressivität‘ in eine andere Richtung bewegt, da wir manche für uns klareren Standpunkte zu unterschiedlichen Kernfragen nur eher über eine Art eigener Ausdifferenzierung erlangen konnten.

Auch mussten wir mit gewissem Bedauern feststellen, dass zwar der dringend nötige politischere Anspruch als bei den Tierstudien erhoben wird, man diesem aber nicht in aller Konsequenz versucht gerecht zu werden: Auch hier ergab sich, dass gewisse Herangehensweisen und Positionen isolationistisch behandelt wurden, während, aus unserer Sicht eher problematische Normvorstellungen und dazugehörige Paradigmen in der Erzeugung von theoretischen Ansätzen unhinterfragt kolportiert wurden.

Einige der Autor_innen auf unserer Webseite sind beim Institute for Critical Animal Studies und allgemein im Bereich der critical animal studies aktiv. Wir wählten diese Autor_innen aber nicht anhand ihrer Affiliationen aus, sondern spezifisch wegen der von ihnen behandelten Themen in den spezifischen jeweiligen Texten.

Wir haben dem ICAS einige Übersetzungen unter einer Creative Commons Lizenz zur Verfügung gestellt, die Sie hier > https://www.criticalanimalstudies.org/journal-fur-kritische-tierstudien-german-journal-for-critical-animal-studies/ [Zugriff 22.09.2024] einsehen können. Nunmehr sind wir aber in keiner Weise mehr aktivistisch für das ICAS tätig.

Über die Fundamente dieses, als multiperspektivisch-arbeitend aufzufassenden Ansatzes in der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, und die Gründung des Institute for Critical Animal Studies durch Anthony J. Nocella und Steven Best, haben wir folgende Texte übersetzt, die wir im März 2023 für unser sich im Aufbau befindendes Tierrechtarchiv überarbeitet haben > E-Reader: Gruppe Messel, ISSN 2700-6905 > Jahrgang 5, 2023, Heft 6 > https://d-nb.info/1282609521/34

Was sind kritische Tierstudien? Grundlagen und Gründungsgeschichte des Institute for Critical Animal Studies [ICAS]. Übersetzte Textmaterialien

Die Geschichte des Institute for Critical Animal Studies … 5
Was sind kritische Tierstudien: eine Einführung … 7
Anthony J. Nocella: Eine Konfliktanalyse innerhalb der Umwelt- und der Tierrechtsbewegung: Reflektionen über die Allianzenpolitik in der Praxis … 10
Was ist Eco-Ability … 32

(rev 22.09.24)

 

One thought on “Kritische Tierstudien

  1. Pingback: Neuausrichtung unseres Journals Tierautonomie | In neuen Territorien denken

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