Idealismus ist wichtig

Veganismus ist ansteckend und das muss so sein. Inzwischen ist das Bewusstsein, dass Vegansein der Schritt schlechthin in die richtige Richtung ist, zum Bandwaggon geworden. Viele Veganer_innen preisen ihre Art des Veganseins an und koppeln es dabei mit der jeweils eigenen Lebensagenda, sei sie ökonomischer, politischer, spiritueller oder rein persönlicher Natur.

Im Zuge der fortschreitenden Veganisierung unserer Gesellschaft wird man sich daran gewöhnen müssen, dass das “Wasser nicht mehr ganz so klar ist wie an der Quelle”. Der Veganismus in Reinform war unbezweifelbar echter Idealismus. Im Zuge seiner Verbreitung, verbreitet sich logischerweise auch das Facettenreichtum der Motivationen und Beweggründe und auch der Zielsetzungen warum der Mensch vegan wird.

Dennoch störend ist, wenn die Dinge zu kommerzialistisch laufen. Insgesamt denke ich hat die Kommerzialisierung der Welt niemanden sonderlich geholfen außer den Profiteuren, die sich langsam wie König Midas nur noch von Gold umgeben sehen. Im Bestreben der Verbreitung des Veganseins ist es klar, dass man um den Kommenzialismus nicht drumherum kommt. Nicht weil das ein Naturgesetz wäre, dass alles erstmal zur “Ware” werden muss um wahrgenommen zu werden. Auch nicht weil Vegansein nur mit Convenience-Food und Konsum lebbar ist, nein, etwas “muss” kommerzialistisch sein weil das eben die Macke unserer Gesellschaft ist, über die wir auch wenn wir vegan sind einfach nicht hinweg zu kommen scheinen.

Nachhaltiger Veganismus darf allerdings nicht konsumorientiert funktionieren. Die Welt kann sich das nicht leisten. Beim Anbinden an Agendas im Vegantrend mache ich einen Unterschied in meiner Beurteilung von Projekten und Aktivist_innen: begeben sich Leute in tatsächlich neue konstruktive Richtungen, was das Denken über Tiere, die Umwelt und das Menschsein anbetrifft, oder wird hier das Gehabte mit dem Faktor Tierethik nur partiell aufgefrischt.

 

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