‘ … Nein, wirklich in der Alhambra!’
Nein, wir hausten tatsächlich 10 Nächte lang mit Schlafsäcken in der Alhambra. Erstens hatten wir von der Katzen-Universität dort gehört, zweitens gab es die Geschichte: Die lange gereist waren, die erschöpft von den Schiffen kamen, trafen sich, erholten sich im Generalife in der Alhambra. Aber die Geschichte begründete sich nurnoch auf einem Mythos, der sich um ein Gedicht herum sponn, das lange schon verschollen war; es gab anscheinend keine schriftliche Überlieferung mehr (angeblich nurnoch eine in London, England, aber in den Händen eines Privatsammlers … ).
Also wir kamen an einem heißen Sommertag – wie soll es auch sonst sein – in Granada und endlich in der Alhambra an. Wir liefen durch die Gärten. Um uns herum die Wasseranlage, die einen sogar diese schönste Treppe da – dort hinauf und hinab begleitete. Die Rosen, natürlich der weiße schöne Löwenbrunnen. Man war gleichzeitig in einer Festung, einem Kloster, einem Paradiesgarten, der alles so wie es war fasste, und einem Tempel des Universums. Wir mussten also dort bleiben.
Neben einer Brücke und einem blassgelben Wachturm befand sich ein großer tiefer weiter Graben in dem Pflanzen wuchsen die mit wenig Feuchtigkeit in der Hitze auskommen; Olivenbäume und Sträucher und kleine Palmen, sehr kleine. Dort wollten wir schlafen. Wir legten unsere Schlafsäcke also schon mal irgendwo an diesen Schlafplatz und setzten uns oben in den Rosengarten auf die warme Steinmauer, die dem Graben angrenzte … Die Nacht eröffnete uns den Weg zur inneren Erkenntnis die sich (selbst) als Teil des Universums erfährt. Die Magie des Ortes ist eine Vision, die einem zum Rosenblatt werden lässt, das darum fleht nur von seinem Freund, der roten Ziege gegessen, nicht aber von der Prinzessin abgepflückt zu werden … die Prinzessin schläft und träumt vom Universum. Sie pflückt auch im wachen Zustand keine Rose aus ihrem ‘Paradies’. Die rote Ziege – vor allem – meint auch es ist am besten für die Rose in der Sonne zu blühen und zu welken …
Während wir dem Weltall lauschen, knabbern wir Salat und trinken Mineralwasser. Nati liegt schon und erzählt mir noch eine Geschichte die von der Prinzessin handelt, die hier gelebt haben könnte.
Aus: The Same Material von Palang LY/Gita Yegane Arani
Mehr Geschribsel von mir in dieser Art, siehe:
Initiationen, https://simorgh.de/biografie/initiationen/
Subebenen, https://simorgh.de/about/subebenen/
Nachtblindheit / Gedankenlauf, https://simorgh.de/about/nachtblindheit_gedankenlauf/