Sprachsoftware darf auch anarchisch das heißt frei verwendet werden. Jede Art, wie Nutzende ihre Talker verwenden und einsetzen mögen, ist ein wichtiger kommunikativer sowie auch schöpferischer und kreativer Ausdruck. Nutzt man Wörter und Satzbausteine anarchisch, so sollte das nicht bedeuten, dass diese eigene Ausdrucksweise einen aus den kommunikativen Prozessen ausschließen sollte. Als Nutzer*in Unterstützter Kommunikation, kann man dieses Sprachsystem auch frei und kreativ verwenden, erkunden, üben und erweitern.

 

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“Sprachsoftware darf auch anarchisch das heißt frei verwendet werden. Jede Art, wie Nutzende ihre Talker verwenden und einsetzen mögen, ist ein wichtiger kommunikativer sowie auch schöpferischer und kreativer Ausdruck.

Nutzt man Wörter und Satzbausteine anarchisch, so sollte das nicht bedeuten, dass diese eigene Ausdrucksweise einen aus den kommunikativen Prozessen ausschließen sollte.”

Als Nutzer*in Unterstützter Kommunikation, kann man dieses Sprachsystem auch frei und kreativ verwenden, erkunden, üben und erweitern.

Das Minspeak-System ist eine Sprach-Software, mit denen Talker wie der Talker namens Accent zum Beispiel, in der Unterstützten Kommunikation arbeiten.

Solche Software-Systeme benötigt man für die Unterstützte Kommunikation auf digitaler Ebene.

Sprache wird hierbei nach einem bestimmten festgelegten System durch Bilder symbolisiert.

Solche Sprachsysteme arbeiten linguistisch, also sprachwissenschaftlich, mit einer sogenannten „semantischen Verdichtung“.

Auch wenn das System darauf angelegt ist, dass man „normale“ Sätze baut oder Wörter in typischer grammatikalischer Folge eingeben kann, so kann man die Wörter und die Sätze, die man dort vorfindet oder die mit seinem Assistenten gemeinsam eingibt, auch ganz frei und somit anarchisch verwenden.

Nutzt man Wörter und Satzbausteine anarchisch, so sollte das nicht bedeuten, dass diese eigene Ausdrucksweise einen aus den Kommunikativen Prozessen ausschließen sollte.

Würde man sagen, dass eine freie Nutzung von Kommunikationsmedien unsinnig wäre, dann würde man Menschen entmutigen eigene Mittel des Ausdrucks zu verwenden, frei ihre Wege zu wählen und eigenen Gedanken in ganz freier und kreativer Weise auch Ausdruck verleihen zu können.

Eine freie Ausdrucksweise und eine freie Nutzung von Kommunikationsmedien sollten unserer Meinung nach nicht als eine weniger wertvolle Sprache und Expressionsform, das heißt Ausdrucksform, eingestuft werden.

Nur weil vielleicht ein frei ausgewähltes oder ein frei genutztes Sprach- oder Sprechsystem über keine allgemein anerkannte Systematik verfügt, ist diese Sprache oder Sprechweise nicht weniger bedeutungsvoll.

Dein eigener Ausdruck und Deine ganz freie Nutzung von Mitteln, die Du zur Kommunikation nutzt, sind wichtig.

Auf dieser Seite zu Kommunikationsdiversität und Rechten findet Ihr 15 wichtige Pfeiler allgemeiner Kommunikationsrechte, über die im Interesse von Menschen mit Sprechbehinderungen, international eine Übereinkunft getroffen wurde von Vereinen und Institutionen > https://simorgh.de/disablismus/kommunikationsdiversitat-und-rechte/

Wichtig ist immer wieder für uns alle ein offenes und ein umfassendes Verständnis für das, was Sprache für uns alle bedeutet, da wir alle Kommunikation mitgestalten.

Wir alle gestalten Kommunikation mit!


Auszug aus:

Gruppe Messel > inklusiver digitaler Werkraum > anti-ableistische Tierrechtsgemeinschaft, Beiträge, 27.12.2023 > https://simorgh.de/disablismus/inklusive-digitale-werkraeume-1/

Sprach-Anarchismus

Sprache: Wenn man Unterstützte Kommunikation im Sinne des MINSPEAK-Systems (der semantischen Verdichtung) anarchisch verwende möchte, kann das nicht heißen, dass man dann „raus“ (…) ist …

[Welche grundsätzliche Fragen werfen sich auf in Hinsicht auf das Thema: Kommunikation als freies expressives Medium?]

[Weitere Aspekte der eigenen Sprache >]

das man “raus” ist, und dass dann möglicherweise – und das wäre abträglich für die gemeinschaftliche Kommunikationsebene – Gedanken, Ausdrucksebenen der eigenen Gedanken, die eigenen Mittel des Ausdrucks > als weniger „wertig“ im Sinne von Sprache eingestuft werden von manchen Gesprächspartnern, als es vergleichsweise bei der Einstellung gegenüber anderen Sprach- und Sprechsystemen der Fall ist, da diese über eine allgemein anerkannte linguistische Systematik verfügen.

Wo steht der eigene Ausdruck, die anarchische Nutzung von externen Kommunikationsmedien zur Unterstützung des freien Ausdrucks, wenn gewünscht?

Eine Aberkennung von Sprechvielfalt und sprachgestalterischer Freiheit darf nicht stattfinden, wenn Restriktion und Ableismus kein Raum zur Diskriminierung geschaffen werden soll.

Die Grundlage, die wir benötigen, ist immer wieder ein umfassendes und offenes Sprachverständnis seitens aller beteiligten Instanzen in kommunikativen Prozessen.

rev. 11.03.24

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