Going the direct way with your voice, with your expression – and not only the indirect ways …
Ich, Tschördy, schlage hier eine Brücke, von denen, die ganz besonders expressiv mit ihrer Stimme arbeiten, und dabei aber auch ein ganz besonderes Verhältnis zur Stimme entwickeln können … zu Personen, die aufgrund einer SprechbeHinderung eine Sprachscham entwickeln können, und die wir gerne gemeinsam (als eine betroffene Person und ich als Freund) dazu ermutigen wollen > ihrer eigenen Sprachsensibilität auf die Spur zu gehen und sich mal anzuschauen, was für sie selbst ihre eigene Stimme bedeutet!
Der bewusste Blick auf die Stimme, seitens der Funktionalen Stimmbildung nach Cornelius Reid:
“Funktionales Stimmtraining beruht auf der Überzeugung, dass eine korrekte Technik eine Erweiterung der freien organischen Bewegung sein muss, dass diese Bewegung Ausdruck eines lebendigen Prozesses ist, der den Gesetzen der Natur unterliegt, und dass angewandte Trainingsverfahren auf Prinzipien beruhen müssen, die diesen Gesetzen entsprechen. Solch eine Prämisse ist bislang nicht weit verbreitet, und die meisten Trainingsmethoden konzentrieren sich lieber auf funktionelle Wirkungen als auf funktionelle Ursachen. Solch ein Irrtum [in der Vorgehensweise] hat zu noch weiteren schwerwiegenderen Fehleinschätzungen geführt: und zwar zur Verwechslung des PROZESSES des Singenlernens mit der KUNST DES SINGENS. Verfahren, die darauf abzielen, eine fehlerhafte Gesangstechnik umzustrukturieren, können daher keine Gültigkeit besitzen, solange keine klare Unterscheidung zwischen Kunst, Ästhetik und Funktion getroffen wird.”
Quelle > https://corneliusreid.com/2019/05/21/functional-vocal-training-2/ [15.05.2024]
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Diesen Gedanken, der hinter solch einer Herangehensweise an die “Singstimme” steht, suchen wir nun > für das Sprechen oder die stimmliche vokale Artikulation überhaupt. Das heißt, dass Stimme sensible physiologische Erlebnisebenen darstellt und nicht nur Mittel zum Zweck ist um in der und der Art zu sprechen oder eben auch zu singen.
Konkret lernt man in der funktionalen Stimmbildung, die sich auf die Physiologie in besonderer Weise bezieht, Stimme als ein körperliches und psychologisches ganzheitliches Erleben.
Im Zuge eines von uns gemeinsam ins Leben gerufenen Projekts gegen Ableismus, spezifisch mit dem Blick auf die Themenschwerpunkte Sprechbehinderung und Kommunikationsrecht, befassen wir uns nun auch, einhergehend mit anderen Aspekten des Kommunikativen Ausdrucks, mit Aspekten der Überwindung und möglichen individuell erlebten Entstehungsgründen von einer Art der Sprachscham [1].
Eine erste Suche zeigt uns, wie schwer es ist zum gesuchten Gegenstand eventuell Weiterführendes zu finden. Viele Methoden zur Adressierung von Sprechbehinderung und Barriere, richten sich auf den indirekten Weg der Kommunikation über steuerungsabhängige Sprachgenerierung.
Uns geht es bei unserer konkreten Fragenstellung aber gerade auch um den Punkt, den artikulativ direkten Weg des gemeinsamen Kommunizierens zu betonen, und dabei einer Sprachscham, die manche Personen mit SprechbeHinderung erleben, auf ermutigender Weise entgegenzuwirken, indem wir anderen hilfreiche Informationen und Inspirationen zu den Themen: Stimme > Vokalisation > Stimmeinsatz und > Kommunikations- und Artikulationsbedeutsamkeit an die Hand geben möchten.
Unsere Aufgabe ist also die von Ideen- und Informationssammlern (auf ihren Zweck und die Zielrichtung hin sortiert) und -entwicklern, zur Weitergabe von potenziell hilfreichen Impulsen.
Wir beginnen dabei bei zwei Prämissen:
1.) unserem Thema > Sprach-Anarchismus
2.) und nun dem Thema > Stimme erheben!
Zum Thema 1.) haben wir in unserer Zusammenarbeit als Fellow Activists bereits verschiedene Gedanken zusammengefasst, wie ihr in unseren vorausgegangenen Beiträgen nachlesen könnt.
Nun folgt das Thema: Stimme erheben.
Was wichtig ist, ist dass es uns dabei nicht so sehr darum geht, irgendwelche Ergebnisse zu erzielen und Übungen anzuvisieren. Das läge auch nicht im Sinne unserer Ideen über Sprach-Anarchismus!
Es geht uns darum, das Gegenüber zu ermutigen seine eigene Stimme, seinen eigenen Stimmeinsatz zu gestalten, und die Erfahrungen, die man dabei macht zu teilen, sich darüber kontinuierlich auszutauschen um gezielt mehr Menschen mit Sprechbehinderung dazu zu ermutigen die eigenen Stimme wertschätzen zu lernen.
Dies ist ein besonderes Feld für die jeweils Beteiligten im kommunikativen Prozess, denn hier wird wichtig, wie ich etwas mit meiner Stimme kommuniziere als ein Weg der Selbstermächtigung, und dieses „wie ich das tue“ ist der wichtige und entscheidende Punkt, dem es gilt > selbst eine wertschätzende Beachtung zukommen zu lassen > wir bilden hier möglicherweise auch eine Brücke zwischen der Stimme als singende Stimme und der Stimme als die sprechende Stimme.
Es geht darum, die Sprech- und die Stimmerfahrung in der Praxis als hochbedeutsamen Aspekt des eigenen Ausdrucks zu verstehen, und dieses Verständnis mit in das Thema Kommunikationsrechte einfließen zu lassen.
Dieser Text ist soweit ein Entwurf.
[1] Dazu: „Beobachtung: Da Sprache in der Regel kein freies Kommunikationsmedium in der kommunikativen Praxis unter Menschen darstellt, kann das eigene Kommunizieren mit einem Erlebnis von Scham behaftet sein. So ist oftmals die eigene Stimmlichkeit zu erleben und zum Ausdruck zu bringen, nicht so sehr an Probleme gehaftet, die sich mit einer klassischen funktionalen Stimmbildung beheben lassen würden, sondern vielmehr müssen soziale Kontexte etabliert werden, in denen der eigenen Ausdruck anerkannt und mitgestaltend in seiner Wirkung geachtet wird, usw.“, siehe > https://simorgh.de/disablismus/sprechemazipation-1/ [Zugriff vom 15.05.2024]
rev. 18.05.2024