Das Thema unschooling muss man unfreiwillig adressieren, wenn man merkt, dass das Bildungssystem eben kein neutraler Ort ist. Die Gefahr in der Gesellschaft, wie sie seit Jahrzehnten in aller Fortschrittlichkeit besteht, ist, dass tatsächlich kritische Ansprüche, von dem entgegenstehenden Praktiken, auf einer kaum überprüfbaren Handlungsebene begleitet werden. Bildung suggeriert > Gesellschaft, sich selbst und die Institutionen und Vermittler von Bildung als neutrale Instanzen. Genau diese nicht erfüllte und nicht erfüllbare Vorgabe (die als Voraussetzung zur Legitimität der Bewertung von Leistung behauptet wird), generiert eine Kluft zwischen Realität und aufoktroyiertem Anspruch. Die Folge dieser fehlbehaupteten Neutralität in den Bildungseinrichtungen ist, dass die Gesellschaft sowohl ihre > Bildungsinhalte für wasserdicht hält, als auch > die Bewertungen für zuverlässig, die Lebensschicksale von jungen Menschen prägen.
– Gruppe Messel