Annäherung an die Themen [reziproke, wechselseitige kommunikative] Sprachsensibilität und Barrierefreiheit > Zum Thema Sprachsensibilität in der Kommunikation mit vom Rett-Syndrom betroffenen Menschen:

“In der Vergangenheit wurden alle Menschen mit Rett-Syndrom als Menschen mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen beschrieben, die nicht besser als ein 18 Monate altes Kind funktionieren. Dies lag vor allem daran, dass herkömmliche Tests zum Sprachverständnis und zur kognitiven Fähigkeit (Intelligenz) auf motorischen oder verbalen Reaktionen beruhen, zwei Bereichen, die beim Rett-Syndrom Schwierigkeiten bereiten. Durch den verstärkten Einsatz von Blickverfolgungstechniken erkennen wir, dass Menschen mit Rett-Syndrom in ein breites Spektrum von kognitiven Fähigkeiten (Intelligenz) fallen. Es ist wichtig, dass die ‘Betreuer’ keine zu niedrigen Erwartungen stellen, die die Möglichkeiten für Stimulation und Lernen unterbinden. Eine angemessene Kommunikations- und Sprachförderung ist wichtig, um die kognitiven Fähigkeiten zu maximieren.”

https://www.rettsyndrome.eu/rett-syndrome/frequently-asked-questions/ [Zugriff 18.07.23]

Eine Anmerkung zu dem Absatz aus dem im folgenden zitierten Artikel wäre, dass dabei aber die Sprach- und Sprechsensibilität – Stichwort ‘Responsive Communication’ und Anwendung aller nuancierten Kommunikationsmöglichkeiten – zum Einsatz kommen sollten, so dass selbst die Unterstützte Kommunikation mit ihren Vorgaben und Rahmenwerken sich nicht eingrenzend auf die Ebenen von Kommunikation auswirken:

“Da Patienten mit Rett-Syndrom nicht in der Lage sind, sich durch Sprache oder Handbewegungen zu verständigen, konnten sie ihre intellektuellen Fähigkeiten bisher nicht nachweisen. Jetzt haben Forscher des Montefiore Medical Center unter der Leitung von Aleksandra Djukic, MD, PhD, Direktorin des Tri-State Rett Syndrome Center, gezeigt, dass standardisierte Tests, die häufig zur Diagnose von Autismus verwendet werden, die Fähigkeiten von Rett-Syndrom-Mädchen unterschätzen, und die Ergebnisse zeigen, dass die Fähigkeiten das derzeitige Verständnis der Störung übertreffen.” […]

“Seit der ersten klinischen Beschreibung des Rett-Syndroms sind 46 Jahre vergangen, und bis jetzt gab es kaum Hinweise darauf, ob die Betroffenen Informationen verstehen und verarbeiten können. Die Ergebnisse unserer Studie machen deutlich, dass für Mädchen mit Rett-Syndrom individuellere Tests erforderlich sind, um ihre intellektuellen Fähigkeiten und ihren psychologischen Zustand genauer beurteilen zu können”, sagte Aleksandra Djukic, außerordentliche Professorin für klinische Neurologie und klinische Pädiatrie am Montefiore Medical Center und Albert Einstein College of Medicine der Yeshiva University. “Es ist eine medizinische Notwendigkeit, dass diese Mädchen Zugang zu Computern haben, die Augensprache erzeugen, damit sie in der Lage sind, ihre geistigen Fähigkeiten zu demonstrieren und mit ihren Familien zu kommunizieren.”

https://www.sciencedaily.com/releases/2012/04/120417143812.htm [Zugriff 18.07.23]

 

 

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