Logischerweise müsste man doch davon ausgehen, dass die gleichen Leute, die meinen, dass Israel keinen Staat bilden sollte, auch meinen, dass z.B. Kurden oder andere ethnisch-kulturelle Minderheiten, kein eigenes Land/Gebiet mehr zustünde.
Die Geschichte Staatenloser zu Zeiten der Bildung von Nationalstaaten ist greifbar und die ‚Bevölkerungsgruppen‘ haben das Gefühl von Aussichtslosigkeit. Warum sollten nun gerade die Idee hinter Israel, mit der Geschichte, die sich daran anschließt, verkehrter sein, als die aller anderer verfolgter ethnisch-kultureller Minderheiten. Es will mir nicht einleuchten, dass hier ein Unterschied gemacht wird. Es geht darum, dass heute von sehr vielen Menschen damit kokettiert wird, dass Israel kein Existenzrecht hätte.
Wer mit so etwas zündelt und sich somit Nazi-Sprech anschließt, der soll sich auch nicht darüber beklagen, wenn anderen Gruppen, oder ihm selbst mit so viel Ignoranz gegenüber einer Problematik begegnet wird. Es geht hier um basic Menschenrechte und nicht um politische Finessen.
Es ist anmaßend, die wie die Mehrheiten auf eine Minderheit losgehen wollen in ihrer Haltung.
Der Witz ist ja auch, dass gerade die Leute, die sich wähnen auf der Seite zu stehen, die die weiße Siedlergeschichte berechtigtermaßen in Frage stellt, hier das Kind mit dem Bade ausschüttet, a.) weil Geschichte immer die Unbekannte X mit berücksichtigen muss, und b.) weil Europas Geschichte auch aus Sicht anderer Minderheitsperspektiven betrachtet werden müsste.
Wenn man den Gedanken weiterdenkt, beißt sich die Sache an dieser Stelle wirklich in der Schwanz.