Sozialklassifizierungen die aus dem Himmel gefallen sind
Ich glaube zum ersten Mal nehmen sich „Gemeinschaften“ hier gegenseitig als „Gemeinschaftsfremd“ [richtig, das ist NS-Vokabular und das ist an dieser Stelle in recht zynischer Weise bewusst so gewählt] wahr und beide Seiten drücken das auf unterschiedliche Weise aus. Befremdend.
Die Unversöhnlichkeit wird für die eine Seite damit begründet, dass die andere Seite sie in ihr Verderben reißen will, und die andere Seite fühlt sich ebenfalls durch ein drohendes Verderben bedroht.
Beide Verderbnisse gestalten sich natürlich unterschiedlich aus und stehen für parteien- und wirtschaftspolitische Programme und gesamtpolitische Weltanschauungen, die in einigen Ankerpunkten in Konflikt zueinander stehen.
Dies sind so wichtige Ankerpunkte, dass für beide Seiten alles auf dem Spiel steht.
Es ist schwer als „Außenstehender“ solch eines Brüderstreites nicht, teils willentlich und teils unwillentlich, noch Öl ins Feuer zu gießen, da … .
Aber Achtung: da ist ein entscheidender Unterschied, ob man sich von außen kritisch einbringt oder einen selbstbewussten „streitbaren“ Teil der Summe „Gemeinschaftsfremder“ darstellt.
Von außen habe ich denen eh nichts zu sagen, nicht weil ich es nicht tue oder nicht will, sondern weil ich es nicht soll oder „darf“. Da ist einfach keine Kommunikationsmöglichkeit, die funktionieren würde. Was zwar sonderbar ist, aber eine interessante soziologisch-psychologische beidseitige Realität darstellt.
Aber ich kann trotzdem alles dennoch, wenn auch in homöopatischer Dosierung, noch schlimmer machen, weil:
wenn ich was sage, fließt das einfach in das ganze Schlagen, Hauen und Stechen mit ein, und vergrößert die „innere Wut“ der Summe der hier „aktiven“ Teile.
„Von außen“ würde ich mich deswegen aber kritisch einbringen, um daran zu erinnern, dass alle Regeln für alle überall sich an einem Maß von Vernunft messen lassen sollten.
In dem Punkt sitzt man tatsächlich doch im gleichen Boot. Ob als Außenseiter oder als sich gegenseitig anfeindende Fraktion von „Gemeinschaftsfremdlingen“.
„Gemeinschaftsfremde“ – die befinden sich – wo gibt es sie – bei wem – wann und warum: Ein Konzept, dass erstmal sozial und mental funktionieren musste, um ausgeübt werden zu können. Ich kann dieses Konzept aufgrund meines Außenseitertums sowieso, glaube ich, nicht praktizieren. Das kann gar nicht gehen, nicht wahr?! Ich selbst pflege meine individuellen Konfliktebenen meinerseits sowieso auf andere Ebenen runterzubrechen. Perspektivenmultiplizität nennt sicht das.
rev. 28.09.23