Man sollte meiner Meinung nach den Begriff „diskriminieren“ nicht inflationieren
Okay, ich fühl mich nicht ‚diskriminiert‘ – weil ich an Euren System überhaupt null und gar nicht teilhaben will. Ich finde Euer System viel eher Ungerecht vor einem für mich persönlich viel relevanteren Maßstab.
The Society as Such is Passe.
Man sollte mMn den Begriff „diskriminieren“ nicht inflationieren, indem er lediglich zur Durchsetzung von Menschenrecht als bloßes mehrheitliches „Gruppenrecht“ umsetzbar sein soll.
Dazu zuvor: Antidiskriminierung als Verlängerung von Mehrheitsprinzipien > https://simorgh.de/sprechen/antidiskriminierung-als-verlaengerung-von-mehrheitsprinzipien/
#commentisfree
Einwand von Lensetil AntispeCat: Danke, ich komm mir vor wie „Laberella“ was soll ich denn sonst sagen. Ich werde schließlich diskriminiert? Grrrrr.
Gegeneinwand von mir: Ja, Du wirst es nur nicht einklagen können, in den Punkten, die interessanter sind als ein aktuell in allgemeiner Übereinkunft anerkanntes Merkmal, das Dich als Mitglied einer vulnerablen Gruppe erkennbar machen würde. Der Gag ist aber: und selbst dann: musst Du damit rechnen, dass irgendwelche Leute in irgendwelchen Positionen, in denen sie eine gesellschaftliche Macht für sich instrumentalisieren können, einfach ‚double down on meanness‘ und in immer subtileren Bereichen alles noch nicht bezeichnete an Möglichkeiten sozialer Herabsetzung durchdeklinieren werden.
In den frühen 1980ern beispielsweise galt die Diskriminierung aufgrund einer Abweichung in sozialen Normen, was die physisch-sichtbare ‚Selbstdarstellung‘ in Kombination mit gesellschaftskritischen politischen Anasichten anbetraf > sprich z.B. vor allem „Punk“ (in den 70ern waren es die Hippies), noch nicht als eine Form einer sozialen zwischenmenschlichen Diskriminierung, die zu einer „Benachteiligung“ führen würde. Die Benachteiligung als Reaktion auf Leute, die man als provokative Abweichlinge sozialer Kodizes wahrnahm, war ja gewollt.
Heute sind die bekannten Formen solcher Abweichungen als Protestformen normalisiert und Teil „des Systems“.
Das Problem, das damals zu einer Diskriminierung – im Sinne von Hassreaktionen … – führte, ist aber bei weitem nicht behoben. Ein Übel wird benannt, erkannt, gebannt, und das nächste tritt stantepe an seine Stelle. Das ist zumindest so, wenn es um Menschen und ihren Sozialklassismus als Ventil oder sonst was geht.
rev. 26.09.23