Kleinteiligkeit im Diskurs

Viele Leute, die man der Tierrechtsbewegung zuordnen könnte, haben gute Ideen. Die Ideen werden von den Vereinen nicht aufgegriffen. Die Vereine haben ihre stets gleichbleibenden Agendas und spiegeln antispeziesistisches Denken in der Gesellschaft leider eher kaum.

Einen paar „Influencern“ oder populären Autor*innen in der Szene nachzulaufen, hilft auch nicht dabei, die vielen wichtigen und auch unterschiedlichen Inputs, Ideen, Beobachtungen, die gesamte politische Gemengelage in Sachen Tierrechten widerzuspiegeln.

Ähnlich spielt es sich auch in der Umweltbewegung ab. Dort hat man viele oberflächliche, wenig diskursive choreografisierte Aktionen. Eine Konkretisierung, über Umweltthemen in allen Verknüpfungspunkten zu sprechen und Kritik auf viele Ebenen zu tragen: Fehlanzeige.

Das Ding ist aber: diese Probleme aus denen Unrecht an Tieren und Zerstörung von Umwelt erwachsen, sind ziemlich durchsetzend in unseren Gesellschaften angelegt, und diese Probleme alle aufzuzeigen, zu benennen und nach Lösungen zu suchen, muss ein viel weitreichenderer Prozess sein, als medienwirksame Stunts und ein paar politische Hauruck-Aktionen.

Selbst Bücher helfen da nur begrenzt, wo die Gesellschaft immanent ihre Lösungen noch aus sich selbst heraus erarbeiten muss, um sich – inhaltlich gesehen – nicht einfach nur nach alten Mechanismen weiter im Kreis zu drehen.

Aber genau dieses diskursive Erarbeiten findet in unserer Gesellschaft viel zu wenig statt, und es wird auch nicht von den Instanzen mitrezipiert, die sich auf ihre eigenen kulturell hierarchisch operierenden Diskussionen statt Pluralismus verlassen möchten.

rev. 28.09.23

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