Baumschutz, Thema Baumvandalismus / Tree Vandalism

Aus: Baumschutz (1). Reihe: Biophil. Edition Farangis: Philozoe, Jahrgang 6, Nr. 1, Juli 2025, ISSN  2702-816X.

Baumschutz, Thema Baumvandalismus / Tree Vandalism. Edition Farangis / Gruppe Messel

Zur Initiationshilfe für konkrete Maßnahmen

Themen:

Baumschutz und Demokratie. Wir fassen zusammen

> Aber was tun in einer Demokratie, wenn so viele Menschen nicht mitziehen bei der Wahrung und dem Schutz von ökologischem Leben?

Andere demokratische Ansätze, um Bäume zu schützen, die aber mit aller Wahrscheinlichkeit schwerer zu realisieren sind, da sie ein Umdenken in einer gewissen Breite in der Gesellschaft voraussetzen

Was zählt typischerweise zum Baumvandalismus oder kann als Baumvandalismus gelten

Formen von Schnittvandalismus

Thema: Waldbrände durch Brandstiftung

Abschluss: „Die Natur“ ist „Seien“, von Aelun „Widersach“


Nicht Gutes, für eine demokratische Gesellschaft, dass sie weder Mittel noch Fähigkeit noch den Willen zu besitzen scheint, sich dringendst an eine globalen Politik des Schutzes der Regenwälder heranzumachen. Wohlwissend, dass diese Wälder in aller Unwiderbringbarkeit dem weltwirtschaftlichen Dynamiken geopfert werden.

Dann der Waldschutz, bei dem man schwankt, ob man Bäume für seine Nachhaltigkeitsziele eher verbrennen oder lediglich nachpflanzen sollte. Die letzten Flecken Urwald oder ernstgemeinte Waldschutzgebiete, sind auch nur eine weitere Petition wert, von all den Petitionen, die alles Grundunrecht in der Welt wieder gut machen sollen.

Und jetzt das Thema Tree Vandalism. Ein weiteres Thema der Green Criminology. Hier finden wir die Reichen und die noch reich werden wollen, denen der Baum im Weg steht um die Umwelt kataloggerecht zu gestalten, und hier finden wir den Hass auf alles, was sowieso alle schon nur: ausnutzen, funktionalisieren und zerstören; ein trendiger Hass,  der sich einfach das nächste Trendziel ausgesucht hat, weil das Geopferte immer tiefer gestoßen werden muss.

Die Kurve hat man nicht gekriegt, den Mythos, den man in der Natur beheimatet erkannte in die Gegenwart zu retten. Die Stimme der Empörung geht heute nurnoch in Anbetracht des Ökozids – nicht weniger und nicht unzentraler als Thema und zugleich minderbehandelt – und wer will schon so tief und so schwer empört sein, wenn die ganze Welt zu dem Thema doch immer nur Aufrechnungen bereit hält, aber niemals Pathos.

Aber ohne Pathos wird man Bäume kaum vor dem Baumvandandalismus schützen können, weil wir Schutz und Recht immer nur dort erteilen, wo wir uns engagieren. Hier aber bei den Bäumen engagieren wir uns ohne ausreichend Pathos, weil wir nicht irr wirken wollen, und inkompatibel mit der Art, wie die Dinge thematisiert und priorisiert werden, und: wir haben keine Sprache für unsere Baumbeziehung und Naturbeziehung, die benennen würde, wie sie eigentlich doch ist, dieser Beziehung.

Aber, ja, wir haben den Ökozid eben noch nicht so politisiert, wie innergesellschaftlich Konfliktfelder. So sind wir gefangen mit solchen Menschen, die Bäume hassen und töten, und wissen nicht, wie wir diese Bäume, über deren Wichtigkeit wir so wenig Worte haben, schützen können.

Baumschutz und Demokratie. Wir fassen zusammen …

> Baumvandalismus als Symptom

Nicht gut steht es um eine demokratische Gesellschaft, die weder Mittel noch Fähigkeit noch den Willen zu besitzen scheint, sich dringlichst auf eine globale Politik zum Schutz der Regenwälder zu verpflichten. Und das im vollen Bewusstsein, dass diese Wälder in ihrer Unwiederbringlichkeit weltwirtschaftlichen Dynamiken geopfert werden.

> Waldschutz im neoliberalen Betriebssystem

Wenn dann doch von Waldschutz gesprochen wird, schwankt man: Soll man Bäume für „Nachhaltigkeitsziele“ lieber verschreddern und als Pellets verbrennen oder einfach nachpflanzen? Die letzten Flecken Urwald, ernstgemeinte Schutzgebiete, geraten zur Petitionskulisse – eine von unzähligen Petitionen, die das gesamte Unrecht der Welt per Unterschrift heilen sollen.

> Tree Vandalism – ein neues Kapitel der Green Criminology

Und nun: Tree Vandalism. Ein Thema, das kaum jemand auf dem Schirm hat, dabei ist es nur ein weiteres Symptom ökozidaler Gewalt. Wir finden darin die Reichen und die, die es werden wollen. Ihnen steht der Baum im Weg – beim Umbau ihrer Umwelt nach kataloggerechter Ästhetik. Und wir finden darin den Hass. Den Hass auf alles, was man längst schon nur benutzt, funktionalisiert, zerstört hat. Einen modernen, trendigen Hass, der sich sein nächstes Ziel sucht – und ‚das Geopferte‘ noch tiefer stößt.

> Der verlorene Mythos

Die Kurve hat man nicht gekriegt: den Mythos, den man in der Natur beheimatet erkannte, in die Gegenwart zu retten. Was bleibt, ist eine Stimme der Empörung – aber sie erhebt sich heute nur noch im Anblick des Ökozids und man muss sich nicht weniger als diesem stellen. Ein Thema, das nicht weniger als zentral ist, zugleich aber systematisch unterbehandelt wird. Und wer will schon so tief und so schwer empört sein, wenn die Welt zu diesem Thema doch immer nur Aufrechnungen bereithält – aber niemals Pathos?

> Pathosloser Schutz ist keiner

Doch ohne Pathos wird man keinen Baum vor Vandalismus schützen können. Denn wir gewähren Schutz und Recht nur dort, wo wir uns engagieren – wirklich engagieren. Und dieses Engagement braucht Gefühl, braucht einen Begriff davon, was uns berührt, d.h. eigentlich: von dem, das wir in seiner vollen Tragweite begreifen möchten.

Bei den Bäumen fehlt uns dieser Begriff. Uns fehlt das Pathos, weil wir nicht irr wirken wollen. Weil wir kompatibel bleiben wollen mit der Art, wie Dinge heute diskutiert und priorisiert werden. Uns fehlt die Sprache für unsere Beziehung zu Bäumen und zur Natur, als eine Sprache, die sie so benennt, wie sie tatsächlich ist, jenseits der der Natur zugeschriebenen Funktionalitäten für die Instrumentalisierung durch unsere Gattung.

> Ökozid ist kein Thema wie andere

Der Ökozid ist noch nicht so politisiert wie innergesellschaftliche Konfliktfelder. Er bleibt ein transversales Leiden. Und so stehen wir da – zwischen denen, die Bäume hassen und töten (das ist, worauf Geringschätzung in dem Fall hinausläuft), und unserem Unvermögen, jene Bäume zu schützen, deren Bedeutung wir kaum noch in Worte fassen können.

Wichtig

Die Entwertung beginnt bereits dort, wo wir den Wert des Baumes immer nur über uns definieren – als Sauerstoffspender, CO₂-Speicher, Kulisse, von Menschen zu dominierender Lebensraum, als Beitrag zu unserer Gesundheit. Das ist eine subtile Fortsetzung der instrumentellen Haltung – sie erscheint grün, bleibt aber hegemonial-anthropozentrisch.

Baumvandalismus / Tree Vandalism ist nicht einfach eine Sachbeschädigung …

Baumvandalismus ist ein Angriff auf das, was lebt, heilt, überdauert, erinnert. Und wir müssen einen Schritt weiter gehen: Wer den Baum nur schützt, weil er für uns nützlich ist, hat bereits damit begonnen, ihn zu entwerten. Der Wert des Baumes liegt nicht darin, was er für uns tut – sondern darin, dass er ist. Wer den Baum verletzt, verletzt nicht nur den Möglichkeitsraum der Zukunft – sondern ein Leben, das nicht von uns abgeleitet werden muss, um bedeutsam zu sein.

> Aber was tun in einer Demokratie, wenn so viele Menschen nicht mitziehen bei der Wahrung und dem Schutz von ökologischem Leben?

Natur schützen in einer Welt, die nur sich selbst meint:

  1. Dem Nicht-Menschlichen eine Stimme geben – auch ohne menschliches Mandat

Wir können nicht darauf warten, dass alle Menschen umdenken.
Deshalb braucht es Strukturen, die den Willen der Natur nicht voraussetzen, sondern rechtlich verankern.
→ Bäume, Wälder, Flüsse als juristische Personen, vertreten durch Anwält*innen des Lebendigen.
→ Klageräume, die nicht an Betroffenheit des Menschen gebunden sind.

  1. Ethik jenseits der Zustimmung

Eine Ethik, die nicht mehr auf dem Konsens der Mehrheit beruht, sondern auf einem klaren Prinzip: Ökologisches Leben hat Eigenwert – unabhängig vom menschlichen Urteil.

Wie bei Menschenrechten: Wir schützen nicht, weil jemand beliebt ist, sondern weil es geboten ist.
→ Das Gleiche muss für die Ökologien, die Natur gelten.
Ökozid ist falsch und zu verurteilen – auch wenn niemand protestiert.

  1. Rebellion der Maßstäbe: Nicht mitspielen im Anthropozän-Spiel

Wenn alle alles verwursten, verweigere dich der Verwurstungslogik.
→ Grüne Fassaden sind keine Wälder.
→ Kompensation ist keine Wiedergutmachung.
→ Nachhaltigkeit ohne Respekt ist Täuschung.
→ Baue symbolische Orte des Widerstands:

  • Unverkäufliche Baumflächen.
  • Nicht-nutzbare Gärten.
  • Wälder ohne Wege, ohne Ziel, ohne Zweck.
    Dinge, die dem Zugriff entzogen bleiben.
    → Diese Orte sagen: „Nicht alles gehört euch. Natur ist kein Ort für Eure Herrschaft/Dominanz.“
  1. Zivilgesellschaft ohne Mehrheit – aber mit Haltung

Auch wenn die Gesellschaft nicht mitzieht – kleine Gruppen, Einzelpersonen, Mikroallianzen können viel tun, gerade weil sie sich nicht auf „den gesellschaftlichen Konsens“ verlassen.

  • Beispiel:
    → Tree-Watch-Gruppen, die Bäume dokumentieren und bei Gefährdung intervenieren.
    → Öffentliche Schilder an Bäumen mit Aussagen wie „Kein Baum ist Ressource. Bäume leben.“
    → Langfristige Schutzverträge mit Gemeinden für einzelne Bäume oder Flächen – selbst wenn das unbeachtet bleibt.
  1. Sprache der Bäume einführen – ein neues Narrativ gegen das philosophische Anthropozän

Der Mensch hat sich zum Maßstab aller Dinge gemacht – und sich (zumindest seinen ‚Sinn‘) dabei selbst verloren.
→ Deshalb brauchen wir eine neue Sprache.
Eine Sprache, die nicht fragt: „Was bringt uns der Baum?“
Sondern: „Was tut es mit uns, wenn er verschwindet?“
Oder noch radikaler: „Was tut es dem Baum, wenn wir ihn verletzen?“

  • Diese Sprache gibt es noch nicht in der Öffentlichkeit. Aber sie beginnt in Texten wie diesem. In kleinen Foren. In alternativen Enzyklopädien. In Lexika der Umkehr, usw. usf.

Fazit: Der Schutz der Bäume ist nicht abhängig vom Willen der Mehrheit – sondern vom Mut zur Abkehr

In einer Welt, in der die Natur immer noch über den Menschen verrechnet wird, muss der Schutz des Nicht-Menschlichen sich emanzipieren vom Mitmachen-Müssen.

Das ist unkomfortabel, unbequem – aber genau darin liegt die notwendige Differenz:

Wer Bäume schützt, weil sie sind – handelt jenseits des alten so zerstörerischen ‚dominum terrae‘.
Und nur so entsteht eine Welt, in der die Zukunft nicht mehr allein uns gehört.

Andere demokratische Ansätze, um Bäume zu schützen, die aber mit aller Wahrscheinlichkeit schwerer zu realisieren sind, da sie ein Umdenken in einer gewissen Breite in der Gesellschaft voraussetzen:

Wie schützt man Bäume in einer Gesellschaft, die Natur systematisch zur Ware macht – auch im Gewand von Nachhaltigkeit?

  1. Bäume als Rechtssubjekte anerkennen
  • Recht auf Existenz und Integrität: Bäume (besonders alte, wild gewachsene) müssen einen eigenen rechtlichen Status erhalten – vergleichbar mit dem „Recht der Natur“ in Ecuador oder Bolivien. Es reicht nicht einen Baum oder Bäume zu ersetzen.
  • Ökozid als Straftat: Baumvandalismus / Tree Vandalism müsste – je nach Schwere – als eine „ökozidale Straftat“, Schädigung oder Zerstörung ökologischen Lebens mit ökologisch-kulturellem Wert fallen. Das würde auch Stadtbäume und Einzelbäume abdecken. Wir fordern beispielsweise eine bundesweite Baumschutzsatzung in diesem Sinne.
  • Klagen im Namen der Bäume: NGOs, Umweltinitiativen und auch Anwohnende könnten als „Treuhänder“ für einen Baum klagen, wenn dieser gefährdet ist.
  1. Kulturelle und symbolische Aufwertung von Bäumen
  • Bäume als Träger von Naturgeschichte/n und Naturgedenkorten: Jeder Baum erzählt eine Geschichte über den Naturraum. Indigene und einige alte Kulturen wissen und wussten dies anders zu schätzen und gerade Bäume trugen eine zentrale Rolle in der Achtung der Lebensräume. Wir müssen solche Erzählungen neu- und wieder entdecken, rekonstruieren, neu schreiben – jeder Baum wird als ein Teil eines Naturgedächtnisses und einer Naturgeschichte Teil des Kulturellen in der Gesellschaft.
  • Baumpatenschaften neu denken: Nicht als Sponsorenschild am Spielplatzbaum oder als reines Aushängeschild für Werbezwecke, sondern als echte, als reelle und konkretisierte Bindungsgeste. Patenschaft heißt schließlich Verantwortung. Solche Patenschaften können auch Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen,  Vereine, Stadtteil oder Kollektive übernehmen.
  • Feier- und Trauertage für Bäume, die man nicht vor einer Fällung retten oder schützen konnte: Rituale können eine besondere Anerkennung für die Bedeutung eines Geschehnisses verkörpern. Wenn ein Baum gefällt wird, aufgrund von naturfeindlichen menschlichen Handlungen/Einstellungen, sollte es ein öffentliches Zeichen geben. Kein „der ist jetzt weg“, sondern Mahnung und ein Zeichen der Achtung von der Würde des Baumes als Teils der Natur.
  1. Demokratische Hebel und zivilgesellschaftlicher Druck
  • Bürger*innenräte mit Vetorecht gegen Baumfällungen: Lokale Gruppen müssen in Entscheidungsprozesse eingebunden sein – mit echter Wirkmacht.
  • Baumfällungs-Moratorien in Städten und Regionen: Solange keine plausible ökologische Notwendigkeit nachgewiesen ist, keine Fällungen. Begründungspflicht liegt bei den Verantwortlichen.
  • Tree-Guardian-Netzwerke: Bürger*innen dokumentieren, überwachen und melden Eingriffe – vernetzt über Apps, Plattformen, Karten. Aktivismus 4.0, mit Herz und Natur-/Umweltverantwortlichkeit.
  1. Aufdeckung von Greenwashing und ökonomischen Interessen
  • Transparenzgesetze für alle Baumaßnahmen: Wer fällt? Warum? Wer profitiert?
  • Öffentliche Liste der „Baumzerstörer“: Firmen, Architekturbüros, Investoren, Städte. Wer zerstört, muss benannt werden – „Naming & Shaming“ gegen die Normalisierung.
  • Follow-the-Money bei „Kompensationen“: Meist werden alte Bäume durch planmäßige „Ersatzaufforstung“ entwertet. Man muss zeigen: Baumleben ist nicht einfach kompensierbar, schäden an der Natur sind ökozidale Handlungen,  „Kompensation“ beinhaltet eine Missachtung natürlicher Vulnerabilität und biologischer Komplexität.
  1. Politische Vision: Rewilding von Städten & Rückgabe von Räumen
  • Bäume nicht nur schützen, sondern wieder heimholen: In Städte, auf Äcker, an Flüsse. Nicht als „grüne Maßnahme“, sondern als Entziehung von Raum aus der Verwertungslogik.
  • Wälder als politische Akteure: Was, wenn wir Wälder als Subjekte mit Agenda denken? Was will der Wald? Was will der Baum? Nicht allegorisch, sondern praktisch. Solche Ideen existieren bereits und sollten verbreitet und weiter gemeinschaftliche entwickelt werden.

Naturbild ist nicht Natur > „Für eine Natur jenseits der Herrschaft. Gegen Jagd. Gegen Kontrollfetisch. Für eine radikale speziesübergreifende Koexistenz.“ Aus > Tschördy, Azadeh und Saline, Jahrgang 4, Nr. 4, 2025, S. 10 [ISSN 2751-6857, Edition Farangis].


Was zählt typischerweise zum Baumvandalismus oder kann als Baumvandalismus gelten

  1. Die intentionale Baumschädigung umfasst, z.B.:

Physische Schäden:

Einschnitte oder Schnitte: Einritzen von Namen, Symbolen oder anderen Markierungen in die Rinde von Bäumen. Das Ansägen von Bäumen.

Entrinden: Entfernen von Teilen der Rinde, was den Baum schwer schädigen und zu seinem Absterben führen kann.

Das Brechen von Ästen oder Stämmen: Absichtliches Abbrechen von Ästen oder Brechen vom Hauptstamm des Baumes.

Entwurzelung: Das vollständige Entfernen junger Bäume aus dem Boden.

Ringelung: Die Ringelung, Ring-Barking oder Girdling ist die vollständige oder nahezu vollständige Entfernung der Rinde rund um den Umfang eines Baumes oder Strauches, was die Wasser- und Nährstoffversorgung der Wurzeln unterbricht und zum Absterben der Pflanze führen kann. Ursachen können versehentliche Beschädigungen durch Gartengeräte, Nagetiere, Damwild oder auch gezielte Eingriffe zur Holzgewinnung oder Lebensraumgestaltung sein.

Bohren: Bohren von Löchern in den Stamm, oft um das Vergiften des Baumes zu ermöglichen.

Chemische Schäden:

Vergiftung: Injizieren oder Auftragen von Herbiziden oder anderen Chemikalien auf den Baum oder seine Wurzeln, um ihn abzutöten.

Die unsachgemäße Pflege oder versehentliche Beschädigung:

Übermäßiger Rückschnitt oder Beschnitt: Entfernen zu großer Teile der Baumkrone, was den Baum schwächen und ihn anfällig für Krankheiten oder weitere Schäden machen kann.

Mähen: Beschädigung der Rinde oder Wurzeln von Bäumen durch Rasenmäher, insbesondere um den Stamm junger Bäume herum.

Fahrlässige Wartungsgeräte: Schäden, die durch Bau- oder andere Wartungsgeräte verursacht werden.

Unsachgemäße Abstützung: Verwendung von Abstützmethoden, die Vandalen einen Hebelpunkt bieten, um junge Bäume leicht zu brechen.

  1. Die unbeabsichtigte, direkte Schädigung von Bäumen

Baumvandalismus durch unsachgemäßes Beschneiden, oft als „unbeabsichtigter Vandalismus“ bezeichnet, kann verschiedene schädliche Praktiken umfassen, wie z. B. eine Kappung, ein unsachgemäßer und übermäßiger Astschnitt, das hartes Beschneiden und falsche Schnitte, die die Gesundheit, die Struktur und folglich das Gesamtwohl des Baumes beeinträchtigen.

Während vorsätzlicher Baumvandalismus Handlungen wie Vergiftung, Entrinden oder eine vollständige Entfernung oder Zerstörung des Baumes umfasst, kann auch unsachgemäßes oder unachtsames Beschneiden erhebliche, wenn auch unbeabsichtigte Schäden verursachen.

> Formen von Schnittvandalismus

Insbesondere > Kappung und ein übermäßiger Beschnitt / Cropping und übermäßiges Pruning:

Dies betrifft wenn grob oder unsachgemäßer Beschnitt erfolgt, bei dem große Teile der Baumkrone oder der Äste entfernt werden. Der Baum wird geschwächt und stirbt, in letzter Konsequenz.

Hartes Beschneiden:

Das Beschneiden von Ästen mit einem Durchmesser von mehr als 5 cm sollte aus Gründen der langfristigen Baumpflege vermieden werden und nur aus Sicherheits- oder Gesundheitsgründen erfolgen, nicht aus ästhetischen Gründen.

Falsche Schnitttechniken:

Unsachgemäße Schnitte, wie z. B. solche, die Stümpfe hinterlassen oder den Astansatz beschädigen, können die Heilung behindern und Eintrittspunkte für Schädlinge und Krankheiten schaffen. Klettereisen, die lebendes Gewebe beschädigen, sind ebenfalls eine Form von Vandalismus beim Beschneiden.

Das Beschneiden zur falschen Zeit:

Das Entfernen von Blatt- und Blütenknospen durch zu spätes Beschneiden in der empfohlenen Saison (in Herbst und Frühjahr), kann zukünftige Blüten verhindern und den Baum dazu zwingen, zusätzlich und übermäßig Energie für neue Knospen und Triebe aufzuwenden.

Übermäßiges Beschneiden:

Das Entfernen von zu viel Blattwerk oder den Kronenbereich des Baumes kann seine Lebensfähigkeit beeinträchtigen.

Thema:

Waldbrände durch Brandstiftung

Intentional sowie nicht-intentional stellt, als direkte Schädigung, der Waldbrand eine besondere Form der Zerstörung von Baumbeständen oder besser, von Baumleben dar. Wenn wir Brandstiftungen in Waldgebieten als eine Form von Vandalismus mitzählen – eine rein rhetorische Angelegenheit – dann sehen wir hier Zusammenhänge von Zerstörungsfreude an der Natur, an Bäumen, die Gesellschaften dringend zur Aufmerksamkeit zwingen sollten.

Während Waldbrände auch durch Unglücksfälle oder Naturphänomene verursacht werden, ist Brandstiftung ein wesentlicher Faktor, der einen erheblichen Prozentsatz der von Menschen verursachten Waldbrände ausmacht. In einigen Regionen kann Brandstiftung für einen Großteil der von Menschen verursachten Waldbrände verantwortlich sein, obwohl genaue Zahlen aufgrund möglicher Fehlklassifizierungen oder verzögerter Identifizierung von Brandstiftungsfällen schwer zu ermitteln sind.

Gründe für Brandstiftung in Wäldern

Brandstifter legen Waldbrände aus einer Fülle unterschiedlicher Motive, die vermutlich schwerlich alle erfasst werden können, darunter Vandalismus, Vergeltung, finanzieller Gewinn, Nervenkitzel, Macht und manchmal sogar um Aufmerksamkeit zu erregen oder als eine Form des Extremismus. Diese absichtlich gelegten Brände tragen erheblich zur Gesamtzahl der von Menschen verursachten Waldbrände bei, die gegenwärtig einen allgemeinen Großteil der Waldbrände ausmachen.

Das Motiv für die von Menschen verursachten intentionierten Brandstiftungen, die zu verheerenden Waldbränden führen, ist in predominanter Weise wirtschaftlicher Natur – zumeist sind es die Landgewinnung für landwirtschaftliche Zwecke und Immobilienspekulation und die damit einhergehende Urbanisation.

Typische Gründe für Brandstiftungen in bewaldeten Gebieten:

Landrodung und Landwirtschaft:

In tropischen Regionen, insbesondere im Amazonasgebiet und in Indonesien, setzen Landwirte und Holzfäller häufig Feuer ein, um Land für Viehzucht, Palmölplantagen und andere Nutzpflanzen zu roden, oft durch Brandrodung.

Wirtschaftlicher Gewinn:

Brandstiftung kann dazu dienen, die Erschließung von Land zu erleichtern oder Versicherungsleistungen zu erhalten.

Persönliche Motive:

Manche Brandstifter handeln aus persönlichem Rachebedürfnis, aus Gründen des persönlichen Nervenkitzels oder um andere Verbrechen zu kaschieren.

Psychische Probleme und Obdachlosigkeit:

In einigen Gebieten wurde ein Anstieg der Obdachlosigkeit und damit verbundene psychische Probleme mit unbeabsichtigten sowie vorsätzlichen Bränden in Verbindung gebracht, wobei einige Personen aufgrund von Psychosen oder fehlenden Unterkünften Brände legten.

Das Feuer als „höhere Macht“:

In bestimmten Fällen wurden Waldbrände mit religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen in Verbindung gebracht, wobei Personen oder Gruppen das Feuer als Mittel zur Angsterzeugung einzusetzen versuchten.

Die unintentionierte Verursachung von Feuern und Bränden im Wald

Unintentionierte durch Menschen verursachte Brände entstehen meist durch Unachtsamkeit mit Gegenständen, die Brände entfachen können (Zigaretten, Glasscherben, Funken, auch durch Gerätefehlfunktionen) und Aktivitäten wie unbeaufsichtigte Lagerfeuer.


Abschluss

„Die Natur“ ist „Seien“.
Warum „das Leben“ keinen Sinn durch einen aus ihm abgeleiteten Sinn benötigt.
Von Aelun „Widersach“

„Natur“ braucht keinen Zweck.
Sie braucht keinen Nutzen, kein Warum, keine Verwertungskette.
Sie braucht kein Zertifikat, keine Funktion, keinen Marktwert.

Die Natur ist nicht da, weil man sie instrumentalisieren und verzwecklichen könne.

Sie war da, als „wir“ noch nicht da waren.
Sie wird da sein, wenn „wir“ verschwunden sind und lediglich archäologischer Nachlass bleiben.

Was tun wir?
Wir bemessen „die Natur“ an ihrem Beitrag zur Weltwirtschaft, zu „unserem Wohlstand“, zu „unserem Wohlbefinden“, das auch in der Zukunft gesichert sein muss.

Wir retten sie – unter Bedingungen.
Wir schützen sie – solange sie mitmacht und sie nicht gerade zerstört werden muss durch uns.
Wir bezeichnen sie als „Ressource“ für alle Bereiche menschlichen Lebens, nützliches „Material“ und unversiegbare Quelle von jeder unserer „Lebensgrundlagen“.

Aber das, was sie ist:
Sinn in sich selbst.
Das verstehen wir nicht.

Der Baum ist nicht unser Sauerstoffgerät.
Er atmet nicht für uns. Er steht, weil er lebt. Er lebt, weil es Leben gibt. Und das genügt. Wie sollte Synergie in einem einseitigen Allmachtsanspruch münden.

Der Fehler trägt etliche Namen, es ist das dominum terrae – der Mensch als Beherrscher. Seit Jahrhunderten kolonisiert, okkupiert, dominiert, beherrscht er alles, was lebt. In seiner Vorstellung und in seinem Handeln.

Er hat die nichtmenschlichen bzw. die anderen-als-menschlichen-Tiere, die Nichtmenschen unterworfen, die Pflanzen katalogisiert, das Wasser begradigt und verseucht, den Himmel vermisst er als Höhepunkt seiner Wissens über den rechnerischen Sinn seiner Daseins. Und immer muss er fortschreiten für den Fortschritt. Doch was da wächst, klingt anders und alles Ungehörte spricht in Multiversen.

Es ist Zeit, eine neue Achse zu setzen. Nicht: Was bringt uns der Wald? Sondern: Was bedeutet es, dass es ihn gibt? Nicht: Wie schützt man die Natur? Sondern: Wie hört man auf, sie zu besitzen?

Natur ist nicht die Antwort auf unsere Fragen. Sie ist der Beginn aller Fragen. Denn sie ist da, weil sie da ist. Ohne unsere Begriffe, ohne unser Begreifen, und längst, wenn wir uns selbst verloren haben. In einer Welt, die wir verlieren, die alles rechnend bewertet, in was irgendwas nutzt und wie man alles verbrennt.

Also sage ich hier: Nicht „Schützt die Natur“ –
sondern:
Lasst sie in Ruhe.
Lasst sie sein, ohne Euren Stempel und ohne Eure Zerstörungslust.
Lasst sie gelten – aber eben: jenseits von euch. Zumindest solange Ihr nicht fähig und willens seid, neu zu denken und die Dinge endlich mal anders zu sehen als mit Euerm ABC.

 

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