PETA und die Tiereuthanasie

PETA und die Tiereuthanasie … Forsetzung (3)

(2) Was ist los mit PETA? PETA und der Vorwurf der unnötigen Tiereuthanasie
https://simorgh.de/niceswine/was_ist_los_mit_peta
(1) Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Position und die Aktivitäten der Organisation PETA im Bezug auf Tierheime und Euthanasie … PETAs gute kleine Soldaten
https://simorgh.de/niceswine/peta_und_tiereuthanasie

Warum töten PETA Tiere? Warum fällt so wenig Kritik an dieser Art der Vorgehensweise im Tierheimmanagement, auch von Seiten der Tierrechtler?

Nach Jahren der Bemühungen darum, PETA zu einer anderen Herangehensweise an das Problem heimatloser und streunender Tiere zu bewegen, zeichnet sich ab, dass PETA nicht dazu bereit sind ihre eingefleische Vorstellung, Euthanasie sei eine gute Lösung, zu ändern.

PETA können sich diesen Standpunkt allerdings nur leisten, weil einerseits die anderen großen Tierschutzorganisationen in den USA (wie die ASPCA und die HSUS) den gleichen Standpunkt einnehmen und Tiere routinemäßig einschläfern, und weil andererseits – und das ist ein viel wichtigerer Grund – Euthanasie im Bezug auf Tiere bereits von den Veterinärmedizinern als eine humane Allroundlösung für Tiere „im Notfall“ betrachtet wird: Für die Tiere, die in unserer Gesellschaft zum Problem werden, weil sie nicht mehr in unser System passen, ohne einen Menschen bei seiner täglichen Routine zu stören.

Der gegenwärtige Trend in der Sterbehilfe-Debatte humanmedizinischer Ethik darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass die „Endlösung Euthanasie“ beim Tier hingegen im Durschnitt nicht mehr bedeutet als das: „Ich kann das Tier nicht leiden sehen.“ Das heißt die Verweigerung des Einsaztes von Palliativa in der Veterinärmedizin. Und, wie im Falle der sinnlosen Einschläferungen in so vielen Tierheimen weltweit: „Ein totes Tier ist ein gutes Tier.“ Denn es gibt keinen Platz in der Grasswurzelpolitikebene für des Menschen beste Freunde (als die wir, die Menschen, unsere „Haustiere“ ja eingentlich betrachten).

Es finden sich kaum Veterinärmediziner die zögerlich an das Einschläfern herangehen. Jeder, der einmal ein Haustier „besessen“ hat kennt das Problem: der Gang zum Tierarzt mit einem erkrankten Tier, ist eigentlich wie ein Gang zum Hänker. Denn wenn der Tierarzt das Verdikt fällt, dass sich eine Weiterbehandlung hier nicht mehr lohnt, dann sind sowohl Tierpatient als auch das Herrchen oder Frauchen in einer final tragischen Sackgasse gelandet. Wenn Sie die Frage nach lebenserhaltenden und schmerzstillenden, angstnehmeden Alternativen stellen, dann sind sie damit in der Veterinärmedizin bislang noch fehlt am Platz.

Man müsste nun auf die Mitverantwortung der Philosophie, das heißt der Ethiker, und der Biologie, als der Wissenschaft des organischen Lebens, zu sprechen kommen, denn genau hier endet man in der Suche nach dem Grund für diesen Unterschied, der so grundlegend zwischen der Humanmedizin, die lebenserhaltend agiert, und in der Tiermedizin liegt, die sich eingentlich nur um das Nötigste kümmern kann.

Ein Tier, so die führenden Philosophen und Bio-Ethiker, verliere weniger als ein Mensch, wenn es stirbt.

Diese Grundhaltung im Denken der Experten und derjenigen Menschen die diese Experten nicht kritisch hinterfragen möchten, bringt nun auch mit sich, dass sich bei PETA in der absehbaren Zukunft kaum etwas ändern wird, und dass Gruppen, wie der No Kill Adovcacy Center noch viele, viele Steine aus dem Weg zu rollen haben. Aber auch wir müssen in diesem Punkt aktiv werden, um ein Umdenken in der zugrundeliegenden Ethik mit anzustoßen.

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