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Warum den Allgemeinplatz Kommunikation zerpflücken

Was mich und uns darauf gebracht hat, ein Projekt mit diesem Thema zu beginnen und was ich dabei eingangs feststelle:

> Probleme, die mir von Kindheit an begegneten mit Kommunikation auf endlos vielen Ebenen. Nicht von zuhause – nicht durch meine Eltern – die mit immer stärkend beiseite standen, da sie sich schon immer kritisch und bewusst mit Kommunikationsfragen auseinandersetzten. Auch nicht mit meiner Schwester Miriam, die mir immer ein großes Vorbild war in ihrem Umgang mit Sprache.

> In der Schule – ja, definitiv.

> Probleme mit Altersgenoss*innen, Jugendprache; manche Begriffe fand ich ätzend, manche nicht, abhängig vom Sprachgebrauch, manche Lyrics von Bands waren inspirierend – wobei eher englischsprachig, während andere (eher deutschsprachig) inhaltlich zum verzweifeln waren, weil so regressiv, wenn auch im progressiven Gewande hinsichtlich Band-Images.

> In Büchern, in Literatur: hier stieß ich auf die extremsten Klüfte. Literatur zum weglaufen, und im Gegensatz Literatur besser als jede Bibel – was jetzt ein wenig keck ausgedrückt ist. Wobei auch die Dinge, die ich als hochkulturelle Reinstform verstand und die mich begeisterten auch etliche philosophischen Fallstricke und schlichtweg Denkmängel beinhalteten, meines Empfindens nach >

Frauenbilder, Tierbilder, faule Kompromisse, Begebenheitsbilder, die misleading waren, … alles mögliche. Und wenn ich Leseerlebnisse dann noch in Einklang bringen sollte, mit schulisch vermittelten Herangehensweisen oder Interpretationsweisen von Literaturkörpern an Unis … dann merkte ich eigentlich passt das alles nicht zusammen. Und ich hatte kein besonders großes Interesse meine Themen und Themenschwerpunkte und meine folglichen Erkenntnisgewinne mit den kanonisierten Begebenheiten und Möglichkeiten irgendeines didaktischen Zeremoniells abzugleichen.

> Als „krass“ ist zu betonen: sprachliche Diskriminierung die mir förmlich entgegenschlug in Bereichen, in denen ganze Gruppen handfest über Sprache und Kommunikation beeinträchtig werden. Dies erlebte ich auf einem Terrain, dass mir recht früh als Rassismus gewahr wurde im Bezug auf das Iranischsein meiner Familie väterlicherseits. Und ich erlebte es krass im Bezug auf das Mensch-Tier-Verhältnis, und krass, im Bezug auf alle möglichen bekannten und auch unbekannten oder bisher unbenannten ‚Ismen‘ (Ableismus, Klassismus, etc.).

> In Hinsicht auf den Pool der breiten Gesellschaft merkte ich, dass das, was alles an Individuen (und somit Inhalten) zusammengeworfen wird keinesfalls einhellig zu glätten ist und kompatibel ist und dass wichtige Unterschiede als nichtig in der Regel ausgeblendet werden, obgleich Divergenzen höchst wertvoll sind und Erkenntnisgewinn daraus möglich ist.

„Wir alle“ sollen einfach „Gesellschaft“ sein, die durch bestimmte ähnliche Grundwerte verbunden ist, diese Verbindung findet ihren Ausdruck in „unserer“ Kommunikation, in Kommunikation.

Die Realität von Kommunikation ist aber eine höchst komplizierte und zu wenig differenziert betrachtete.

Was Kommunikation ist lässt sich meiner Ansicht nach nicht einfach in einer Kombination von naturwissenschaftlichen und linguistischen Erkenntnissen ausdrücken.

Ich komme von einer Art säkularen Mystik her – diesen Begriff müsste ich hinsichtlich meines Verständnisses dessen natürlich erst erklären und ich muss mich auf einen vielleicht ’stolprigen‘ und bestimmt schwer vermittelbaren Begriff beziehen, um das zu erklären, worauf sich meine Kritik an vereinfachten Vorstellungen von „Kommunikation“ begründet.

***

Ich muss weit ausholen, um Kritik zu üben an Momenten der Diskriminierung die ich beobachte, weil ich merke, die Diskriminierung, die auf Ebenen von Kommunikation stattfindet, ist in unserem Verständnis und unseren Übereinkünften über Kommunikationsformen, -wege und -inhalte, usw. usf. begründet.

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