Revolten
Das Narrativ des Umstürzlers, der mit seinem „natürlichen Konformismus“ [dem menschlichen Zwang zur absoluten Solidarität?] die „absolute Macht“ erlangt.
Wenn die Gesellschaft in DE sich so sicher ist, dass eine geistige Entnazifizierung niemals stattgefunden hat, und dass das Gedankengut weiterhin noch solch eine Attraktivität für potenzielle Wähler und vielleicht noch wichtigere andere Akteure (z.B. aus der Wirtschaft) besitzt, wäre das doch ein Eingeständnis oder eine Mutmaßung, dass das ganze Erziehungssystem in der BRD quasi gescheitert wäre an dem Mythos, den Menschen mit dem NS-Regime in Verbindung bringen könnten.
Oder aber wir machen uns nicht klar was Totalitarismus bedeutet, wenn wir denn der Beurteilung zustimmen, dass der Nationalsozialismus ein totalitär herrschendes Regime war, und dass der Nationalsozialismus Merkmale aufweist, die ihn im Mindesten als faschistische Diktatur mit besonderen Merkmalen kennzeichnen, und dass solch ein System auf immerhin so viel gefußt hat, dass man seine Verwurzelungen und Funktionen noch heute, wie die alten Weltkriegsbomben, entschärfen muss.
Die „rechte“ Idee aber in „ein gefährliches Lager“ der explizit Rechten hineinzuräumen, scheint davon auszugehen, dass das Alibi von damals: die enthemmte Begeisterung für irgendeine Vorstellung von völkischem Deutschtum, etc., die sich auf die Massen überträgt, etc. im Narrativ heute einfach – wie eine Propagandaschallplatte – stehengeblieben ist.
Wenn auch solch ein Narrativ mit Erfolg verkauft werden könnte, so scheint es unrealistisch, dass irgendwelche fortdauernden Geschichten, die den eigentlichen Kern bilden, nicht immer in die große Geschichte mit hineinfließen werden.
rev. 25.09.23