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Dazu müssen wir noch etwas schreiben sozial und global

Im Dorf bürgerschaftlicher Zivilgesellschaft würde man sich helfen

Im Dorf bürgerschaftlicher Zivilgesellschaft würde man sich helfen

Ich habe über zwei Morde von Pflegehelferinnen gelesen.

Menschen zu unterstützen, besonders hochaltrige, darf kein „Job“ sein.
Es sollte mMn ein Ehrenamt werden, von dem man leben kann, und dies sollte kombiniert sein mit zivilgesellschaftlichem Aktivismus.

Schreibe etwas dazu.

Der Mord an der Schriftstellerin und Lektorin Maria Dessauer (2021) https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Dessauer [Zugriff 20.09.2023]

Und der Mord an einer Frau durch eine befreundete Altenpflegerin und deren zwei Söhne (2016) https://fnp.de/frankfurt/gequaelt-und-mit-tuete-erstickt-90526944.html [Zugriff 20.09.2023]

Es muss ausgeschlossen werden, dass Menschen, die in Jobs mit Schutzbefohlenen arbeiten, sadistische Tendenzen verbergen. Dies ist wahrscheinlich nur dann möglich, wenn man vom „Job“ in manchen Sektoren lieber zu einer Art „bürgerlichem entlohntem Ehrenamt“ kommt …

Als Aufgabe, die zivilgesellschaftliches Engagement erfordert. Ich glaube genügend Leute hätten Interesse anderen zu helfen, wenn man dafür einen entsprechenden Rahmen schaffen würde. Hilfe/helfende Unterstützung kann nicht über eine „Job“-Ebene eine vernünftige Basis erhalten.

Es hätte theoretisch von Anfang an so etwas wie ein säkulares ‚Nonnentum/Mönchstum‘ gebraucht – das heißt man widmet sich der sozialen Unterstützung anderer als „ganzer Mensch“ unter einem größeren Gedanken der Sinngebung seines Handelns.

Der Ansatz schon, dass etwas lediglich „Job“ (Broterwerb) ist, schließt für die meisten aus, sich weiter in dem „Job“ zu engagieren, wenn damit keine hohen Gehälter und/oder kein Aufstieg machbar ist. Man kann manche Tätigkeiten nicht als „Job“ abhandeln … . Ein in der Tat langes Thema.

In dem Zusammenhang nochmal, eine hierzulande sehr unpopuläre Haltung, weil der Ausbildungsfilter nicht über das Ganze gelegt werden kann/muss: „Ein lieber Pflegehelfer ist besser als eine überforderte Pflegefachfrau“, sagt der Altersforscher Albert Wettstein (CH) im Interview. (https://www.medinside.ch/post/ein-lieber-pflegehelfer-ist-besser-als-eine-ueberforderte-pflegefachfrau)
[Zugriff 23.09.2023]

Auch eine Sensibilisierung, dass Pfleger*innen sich nicht routinär lustig machen über Menschen mit demenziellen Veränderungen z.B. fehlt in DE. Man weiß überhaupt nicht an welcher Stelle man das Thema Ageismus im Bezug auf hochaltrige hilfebedürftige Menschen anpacken soll … .

Ob es die gesetzliche Betreuung ist, die Fremdtaktung durch Vorgaben und Rahmenwerke, die vom Pflegegesetz als richtig und zwangsläufig befunden werden, das ständige Rummauscheln und Nicht-Wahrnehmen wollen von überwiegender Unmenschlichkeit. Das System ist im Eimer. Full Stop.

Die Ponyhof-Mentalität mit der Untragbarkeiten normalisiert werden. Du kannst in the System nur bestehen, wenn Du so funktionierst. Und das kann nicht sein. Wen wundert es wenn das Ganze sich schlichtweg immer nur selbst fortpflanzt statt das Veränderungen zustande kommen würden.

So viel wie wir (uneffektiv) über Rassismus schimpfen, machen wir uns eh völlig unglaubwürdig, weil uns hochaltrige Menschen oder auch Menschen mit demenziellen Veränderungen völlig am Ärmel vorbeigehen, und wir DEREN reelle Probleme als BÜRGER*INNEN vollkommen krass ignorieren.

Es ist so, und da ist es auch ziemlich egal ob Du 100 Fachkräfte, Hilfskräfte und sonstwas auf jemanden loslässt.

Der Witz ist ja auch: alle Leute die du triffst, die in dem Sektor tätig sind, sagen Dir erschüttert wie viel seelische Grausamkeit und physical neglect sie erleben und bereits bezeugt haben, und trotzdem haben wir das Thema politisch nicht auf dem Schirm.

Und nochmal am Rande: die Zivis „von damals“ haben weitestgehend auch dicht gehalten. Und da war es 1.) auch nicht besser und 2.) hätten viele davon ihre Erfahrungen z.B. in ihren oftmals akademischen Tätigkeiten im späteren Leben schließlich auch artikulieren können.

Alte Menschen (…) werden komplett für dumm verkauft. Und diese Herangehensweise an Menschen jubelt sich die Gesamtgesellschaft ernsthaft gegenseitig als normal unter. Es ist so, gleich was wer behaupten mag. #sozialklassismus

 

 

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