Mitgefühl als bedingter Gerechtigkeitsaspekt

Überlegung zu: Pazifismus

Zum Schutz von Leben hat Mitgefühl erst dann einen effektiven Sinn, wenn die Gerechtigkeit als Inhalt und Ziel dabei nicht aus den Augen verloren wird.

(HUMANITY) Im rechtlich durch Menschenrechtskonventionen abgesichterten Bereich, braucht das sensible Gleichgewicht des „Friedens“ eine gewisse Absicherung durch Maßnahmen, die „schützende Gewalt“ nicht immer und nicht gänzlich ausschließen.

(ANIMALITY) Im Falle oppressiver Gewalt gegen Nichtmenschen erwarten wir von Menschen die Freiwilligkeit und appellieren an das Mitgefühl, weil wir die Nichtmenschen in einer speziesistischen Gesellschaft und Welt gegenwärtig auf keiner gesellschaftlich und politisch konstituierten rechtlichen Grundlage schützen können.

Mitgefühl allein reicht in der Konfrontation mit nakter Gewalt aber in keiner Form aus.

Die einzige Grundlage, die eine Chance auf das Recht des Schutzes vor Gewalt (systemischer oder individueller Natur) bietet, ist die grundlegende Einforderung von Gerechtigkeit.

(Pazifismus im Kontext mit‚Humanity’ und ‚Animality’ als politisch definitorische Bereiche.)

TIERAUTONOMIE / Gruppe Messel

Kritisches Weißsein, Rassismus und Veganismus

Kritisches Weißsein / kritische Weißseinstudien / kritische Weißseinsforschung und Rassismus sind immernoch unbearbeites Gebiet im akademischen und aktivistischen Bereich in der Tierbefreungsbewegung / Tierrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum. Wir haben zum Thema einige Texte und Autor_innen vorgestellt. Hier soll nochmal darauf hingewiesen werden, und wir möchen den Lesern zum Themengebiet “vegane Intersektionalität unter dem Gesichtspunkt kritischer Weißseinsforschung” empfehlen:

Dr. A. Breeze Harper: Die Sistah Vegan Anthologie.Eine Buchvorstellung Vortrag: Vegane Nahrungsmittelpolitik: eine schwarze feministische Perspektive

Anastasia Yarbrough: Weißes Überlegenheitsdenken und das Patriarchat schaden Tieren.

 

Besitznahme durch Abwertung und Definition. Beraubung tierlicher Autonomie.

Wenn Nichtmenschen nicht autonom wären, und nur der Mensch es wäre, wann in der Evolution und womit hätte diese menschliche Autonomie dann angesetzt, und warum sollte tierliches Handeln und Denken nicht als vom Menschen und seiner Objektivitätswahrnehmung autonom anerkannt werden?

„Seinen eigenen Gesetzen folgend / early 17th cent.: from Greek autonomia, from autonomos ‘having its own laws,’ fromautos ‘self’ + nomos ‘law.’“ – Zoe Autonomos

Besitznahme durch Abwertung und Definition. Beraubung tierlicher Autonomie.

(Fragment)

Wir sprechen eher den Tieren ihre tierliche evolutionäre Autonomie ab, statt dass wir an totalitäre Strukturen in der Menschheit im Bezug auf Nichtmenschen und die natürliche Umwelt glauben. Unser Blick auf Nichtmenschen und die „Natur“ ist in einer Art verstellt, dass unsere Abwertungen vor uns selber akzeptabel erscheinen.

Der Missstand der Ungerechtigkeit ist, dass wir versuchen die tierliche Autonomie zu zerstören (physische Eingriffe und Maßnahmen) und mittels Speziesismus (geistig ideologisch) zu unterminieren.

„Besitz“ ist die Folge der Absprache tierlicher Autonomie.

„Tierverteidiger“ die für die physische Unversehrtheit von Nichtmenschen plädieren, den Nichtmenschen aber weiterhin ihre eigene tierliche Autonimie (vom Menschen und an und für sich) absprechen, betreiben eine unbewusste radikale Form des Anthropozentrismus und des Speziesismus.

Wir verbinden den Würdebegriff mit der Fähigkeit eines eigenen, unabhängigen Daseins (Autonomie).

Durch speziesistische Kunstgriffe bereiten wir den geistigen Boden in einer Gesellschaft vor, um den Besitzstatus eines Lebewesens zu legitimieren und als vertretbar erscheinen zu lassen.

Was ist unserem allgemeinen Verständnis nach Autonomie, siehe z.B. Wikipedia (für den vielleicht breitesten Allgemeinplatz) http://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie?

Wenn Nichtmenschen etwas haben – „the wild and tamed beast“ – dann ist es Autonomie. Sie leben „von Natur aus“ in der Natur autonom – wenn wir sie nicht ihrer Freiheit berauben. Wir behaupten, Nichtmenschen seien Instinktbestimmt, und genau da setzt die Besitznahme durch arbitäre Abwertungsmechanismen ein: Wir machen uns Tiere nutzbar und „Untertan“, indem wir sie ihrer Existenzautonomie mit der Behauptung des Instinktverhaltens (kausaltiätsbestimmtes Verhalten) zu berauben versuchen.

Die Abhängigkeit von Lebensnotwendigkeiten als Instinktgeleitetheit zu interpretieren, ist eine Form der Minderbewertung der Angreifbarheit, der Verletzlichkeit und Bedingtkeit des Lebens – jedes Lebens. Jedes Lebewesen ist abhängig und bedingt, aber gleichzeitig auch autonom. Autonomie ist der zarte Keim der Verletzlichkeit tierlicher und menschliche Würde … .

Da ein Tier autonom handelt und denkt, ist es autotom. Der Vesuch der Eingrenzung tierlichen Denkens in anthopozentrisch definierte Parameter, ist eine Besitznahme durch die definitorische Interpretation tierlichen Denkens und Handelns.

Tierautonomie – tierliche Autonomie; ein paar eklektisch ausgewählte interessante Aspekte

Animal Autonomy:

In Veterenary Care:

Here I would simply suggest that “animal autonomy” is worthy of careful attention from philosophers and scientists and veterinarians. Animals are self-governing and make meaningful choices, in ways very similar to humans. As with our fellow humans, we should strive to understand and respect the preferences of other creatures. Research in ethology is continuing to explore how to understand animal preferences and how these preferences are expressed in observable behaviors. It is worth noting, too, that although the language of “autonomy” has not yet been strongly present in the veterinary literature, the concept has been important in the animal ethics literature more broadly. Tom Regan, for example, talked in his ground-breaking The Case for Animal Rights(1983) about animals as autonomous beings, with their own interests and desires. Regan even includes a very interesting discussion of what he calls “preference autonomy” and explores some of the ways in which autonomy in animals is different from autonomy in humans.

Animals and Autonomy. Can this vitally important ethical concept be meaningfully applied to animals? Jessica Pierce, Ph.D. in All Dogs Go to Heaven

http://www.psychologytoday.com/blog/all-dogs-go-heaven/201303/animals-and-autonomy

 

Animal Sanctitiy and Animal Sacrifice: How Post-Dawinian Fiction Treats Animal Victosm by Marian Scholtmeyer, Dissertation, 1989, pp. 57.

Animal Ethics:

Kantian ethics is normally not the place to look for an account of  direct moral obligations towards animals, as Kant claimed that we only owe animals indirect moral duties, out of respect towards the rest of  humanity. In chapter four, I consider modern reinterpretations of Kant’s arguments to provide support for the claim that animals should be  considered ends-in-themselves. I argue that despite the strength of these accounts, the concept of agency and selfhood that I support provides a better foundation for claiming animals as ends-in-themselves, and that respect for animal autonomy can be grounded on a Kantian argument for the respect of autonomy more broadly. I claim that in virtue of their agency and selfhood, animals should be considered ends-in-themselves, thereby including them in the moral community. My view is novel in that it includes agency, selfhood and autonomy as those features which make anyone, human or nonhuman, morally considerable.

Agency and Autonomy: A New Direction for Animal Ethics by Natalie Evans. Dissertation.

https://uwspace.uwaterloo.ca/bitstream/handle/10012/8158/evans_natalie.pdf?sequence=1

Animal Rights / Animal Liberation

How can I save an Animal today or stop these atrocities now? Even for just a few critters. Because that’s the context we so often miss. It’s about Animal autonomy, not about how the government turns on the people that care about the Animals. But while I’m on the subject, it’s nothing new!

Walter Bond, Green is the New Rage, http://supportwalter.org/SW/index.php/2011/06/24/green-is-the-new-rage/

Animal Caregiving

Kerulos Center Caring for the Caregiver  Project. The project’s overarching goal is to foster awareness and support for animal care organizations and caregiver wellbeing to help achieve the vision of a compassionate, ethical, trans-species society founded on mutual wellbeing.

http://kerulos.org/wp-content/uploads/2013/12/Kerulos-Caring-for-Caregiver-Report-Final.pdf

Alle Links: 25. März 2014.

 

Klarerweise auf der Grundlage der Würde verteidigen

Klarerweise auf der Grundlage der Würde verteidigen

Ein Fragment von Thorm pk

Für die Mehrheit der Tierrechtsbewegung ist leider immernoch klar, dass sie mit dem vorherrschenden naturwissenschaftlichen Weltbild paktieren wollen: Tiere werden von den mehrheitlichen Teilen der Tierrechtsbewegung als primär unter Bezugnahme auf die Kriterien einer biologischer Beweisfüh­rung verteidigbar geschildert. Das heißt, es wird suggeriert, dass der Schlüssel zur Befreiung der Tiere in der Verbindung der Erkenntnis über Tier-Biologie, Tier-Psychologie und deren Verbindung zum menschlichen Ethikverständnis liegt. Die Brücke zwischen dem biologisch verstandenen Tiersein und unseren anthropozentrisch geprägten Moralvorstellungen soll eine bio-ethische Beantwortbarkeit gerantieren, weil man meint, man würde sonst gar keinen Anspruch auf eine Befreiung erheben können.

Die Frage nach der Identität der Tiere wird nicht aus einem Punkt der Einmaligkeit der Tiere heraus beantwortet; die Tieridentität soll im Vergleich zur menschlichen Identität von unauffälligerer Bedeutung sein; allein die Verallgemeinerung soll genügen um eine Faszination, die von der Einmaligkeit der Tiere ausgeht, zu begrei­fen. Die einzelnen Tiere verschmelzen zu Teilen einer Spezies die man verteidigen will.

Solange Menschen aber nicht bereit sind offen anzuerkennen, dass das einzelne Wesen von einmali­ger und vollständiger Bedeutung ist (auch in seiner Einzelheit), solange wird man sich immer auf den Kompromiss des Protektionismus einlassen müssen, denn Recht, und nicht bloß Pro­tektion, wird erst dort relevant wo die Frage nach der Würde auftaucht, und die Frage der Würde ist unmittelbar an die Einmaligkeit eines Wesens gebunden, d.h. damit auch an das praktische Anerkennen der Unantastbarkeit dieser Würde der Einmaligkeit des indi­viduellen Lebens.

Aber der Gedanke der Unantastbarkeit des einzelnen Lebens ist im gegenwärtigen Diskurs über Tierethik noch zu weit gegriffen. Die Forderung für viele Tierrechtler ist nicht die Anerkennung von Einmalig­keit, sondern die Tiere werden in einem eher bio-ethischen Schema dem menschlichen Verständnis von Lebenssinn untergeordnet.

Wenn die Tierwesen als Gruppe über den Zeitraum ihrer Evolution aus sich selbst im Gesamtweltkontext er­wachsen sind, auch in ihrer jeweils individuellen Einmaligkeit, dann kann die Begründung ihrer Bedeutung nicht auf eine biologische Kausalitätskette zurückgeführt werden. Und wenn Tiere nicht einem menschlichen Weltverständnis untergeordnet werden, kann eingesehen werden, dass Tierrechte eigentlich dem Menschenrecht nicht so fern sind, und zwar genau aus dem Grund, weil das einzelne Wesen niemals Subjekt einer äußeren Definition werden darf, denn das Wesen ergibt seine Sinnhaftigkeit aus sich selbst.

Kein Mensch darf einem Menschen vorschreiben was er oder sie ist, oder zu sein hat. Der Mensch ist frei, das ist sein ursächliches Recht und wird als seine ursächliche Ei­genschaft anerkannt (die Freiheit). Genauso darf kein Mensch einem Tier eine Definition direkt und indirekt aufzwingen, durch die ein Tier einer Seinsbegründung untergeordnet wird. Das Tier ist frei. Wir müssen die Dimensionen unseres engen Horizonts erweitern um zu begreifen, dass Anerkennung des Anderen bedeutet, den Anderen genau für das, was er selbst ist und das, wie er ist, Wert zu schätzen.

 

Ein Nichtmensch, ein Objekt, ein Mehrzweck?

Palang LY

Tiere als Nummern

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Das kontroverse israelische Projekt http://269life.com emphatisiert und subjektifiziert das Tier, das stellvertretend für das Tieropfer einer karnistisch-speziesistisch funktionierenden Gesellschaft steht. Während solch ein Kunst- / Designprojekt wie das „Pig 05049“ der Niederländerin Christien Meindertsma, das in ihrer Arbeit tokenisierte nichtmenschliche Tier entindividualisiert und objektifiziert.

Ein Nichtmensch, ein Objekt, ein Mehrzweck?

Der Guardian veröffentliche am 27. März 2010 ein Essay des amerikanischen Autoren und Journalisten Bill Buford [1] über eine Arbeit der niederländischen Designerin Christien Meindertsma, in der sie Fotografien von Nebenprodukten aus der Fleischindustrie, als all das, was aus einem Schwein so gemacht wird, zentriert auf ein Tier: „Pig 05049“, als Rohstoffquelle, darstellte.

Aus Tierrechtssicht halte ich die Arbeit von Meindertsma für bedenklich, aus Gründen, die ich weiter unten anreißen will. Der Artikel aus dem Guardian jedoch, sowie auch ein Artikel aus dem Stern über eine Ausstellung Meindertsmas im Jahr 2008 zum „Pig 05049“ [2], machen aber bereits klar, warum die Arbeit der Designerin eine zweischneidige Angelegenheit ist, wenn sie problemlos in der Weise, wie in diesen beiden Artikeln, rezipiert werden kann, als eine willkommen geheißene Ermutierung zur Objektifizierung von nichtmenschlichen Tieren im agraindustriellen Komplex.

Der Tierrechtler und Vorstand des europäischen Zweigs des Animals and Society Institute (http://www.animalsandsociety.org/) Kim Stallwood, hält zum Artikel Bufords aus dem Guardian fest:

Das kleine Schweinchen beim Guardian

Ein interssanter Artikel im samstags erscheinenden farbigen Wochendmagazin des Guardians. Er bestand aus einem Fotoessay als Auszug aus dem Buch Pig 05049 von Christien Meindertsma und einem Essay des Autoren Bill Buford. Interessant aus zweierlei Hinsicht.

Zuerst: Das Fotoessay dokumentiert 185 (naja, einige) Produkte, die aus einem geschlachteten Schwein hergestellt werden, einschließlich Apfelsaft (Gelatine), Puzzleteilen (Knochenleim) und Sandpapier (nochmals Knochenleim). Was immerhin beweist welche Herausforderung es darstellt, vegan zu leben. Einige würden behaupten es ist eine sinnlose Übung. Eine Unmöglichkeit. Ich würde sagen, dass der Weg zum Veganismus wichtiger ist, als die Ankunft am seinem Ziel.

Der zweite interessage Punkt ist dieser: warum müssen Menschen, die darüber schreiben, dass sie bei der Schlachtung eines Tiere teilgenommen haben, den Akt immer romantisieren? Und das Ganze mit sentimentalem Quatsch aufladen, um den Anschein der Profundität zu erwecken? Buford schreibt zum Beispiel: „Das Blut sammelt sich in einem Eimer. Ich rührte es damit es nicht koaguliert. Man gab mir eine Kelle und sagte ich solle mal probieren. Ich war vom Geschmack überracht, der vital, energisierend und glücklich war.“ Was genau ist glücklich am Probieren des Blutes eines Schweins, das man gerade getötet hat? Und dann folgt diese pseudo-moralisierende und nichtssagende Entschuldigung für die Missetat. [3]

„Der Aufwand benötigte vier Mann. Das Schwein wusste was geschah. Sie war stark. Sie kämpfte. Da gab es kein Schweinequieksen. Es war ein weit offener Schrei. Sie schrie laut und hörte nicht auf, bis nachdem für einige Sekunden, und nicht mehr als einige Sekunden, in ihr Herz gestochen war. Der Schrei ging bis in die höheren Klangregister; ein hochstimmiges, bellendes Klagen, das mein Gehirn nicht als normal herausrastern oder empfinden konnte. Dann, gerade als ich das Seil am Bein des Tieres festmachte, schaute sie mich an, ganz genau, und sah mir in die Augen. Warum mir? Vermittelte mein Gesicht unter den andern Gesichtern dieser abghärteten Traditionalisten etwa Unbehagen? Der Halt funktionierte wie eine Klampe. Ich wollte mich abwenden. Ich tat es nicht.“ [4]

— — —

Wie konnten die Fotografien aus der Designarbeit von Meindertsma so problemlos in diesem Zusammenhang ihren Platz finden? Ist eine Auflistung und Darstellung von Tierkörperteilen und der Stoffe, die aus ihnen gewommen werden bereits eine Stellungnahme in der einen oder anderen Weise?

Meindertsma sieht in ihrer Arbeit „grundsätzlich den Produktkatalog [eines] Schweins“. Das „schönste“ findet sie, in einer TED Rede unter dem Titel: „Wie Teile vom Schwein die Welt zum Drehen bringen“ (vom Juli 2010), ist die Verwendung der Herzklappe des Tieres, die eine Operation am menschlichen Herzen unter nur minimalstem Eingriff ermöglicht. Abschließend sagt sie, dass sie am meisten an Rohmaterialien insgesamt intersssiert sei, und ein bisschen auch an Schweinen. [5]

Die Ästhetik der Objektifizierung

Randy Malamud, Fellow am Institut für Tierthik der Uni Oxford, formuliert ein wichtiges Argument im Kontext mit einem Werkzyklus der türkischen Künstlerin Pinar Yolacan (Titel: „Perihables“), in der Hühnerkörper als künstlerisches Ausdrucksmittel und Accessoire verwendet werden:

„Ich frage mich, wenn ich durch Yolacans Linse auf eine Frau und ein Huhn blicke, eine Frau in einem Huhn: Wo ist das Huhn? Ja, das Tier ist da, aber da gibt es kein „da“. Das einzige huhnhhafte in diesen Bildern ist ein Negativum: die Abwesenheit eines Huhns, die Verhöhnung eines Huhns, die Zerstörung eines Huhns, die perverse menschliche Transformation eines Huhns.

Ich möchte damit nicht sagen, dass es die Last jedes Kunstwerks sein müsse, das huhnhafte des Huhns zu hinterfragen, aber ich bin ökologisch empört über das durchdringliche Versagen menschlicher Kultur […] dabei, die Intergrität, das Bewusstsein, die echte Gegenwart anderer Tiere in unserer Welt ernsthaft anzuerkennen.“ [6]

Wie weit darf eine ästhetisierende Objektifizierung gehen, insbesodere auch dann, wenn sie unter anderem der Veranschaulichung dient, wie im Fall des Buches Pig 05049 von Christien Meindertsma und bei anderen Designern, Künstlern und deren Arbeiten, im Allgemeinen.

Was Meindertsma anbetrifft: Als Veganer kennen wir Alle, Listen tierlicher Inhaltstoffe und ihrer Derivate. Eine partielle Liste im schöngemachten Format ist eigentlich nicht zweckdienlich, auch wenn sich über Ästhetik streiten lässt.

Das Buch Pig 05049 wird aber für 44 Euro bei enem veganen Onlinehandel feilgetobten. Aufmerksam wurde ich, nachdem ich sah, dass die VGD es auf ihrer FB-Seite bewarb und keine Veganer_In dort Anstoß am Ganzen nahm. [7]

[1] Bill Buford: From one pig: 185 products, The Guardian, Saturday 27 March 2010 http://www.theguardian.com/artanddesign/2010/mar/27/from-one-pig-185-products. Der Text wurde inzwischen wegen Ablauf der Nutzungsrechte von der Webseite des Guardian entfernt.

[2] Albert Eikenaar: Eine tierisch versaute Idee, Der Stern 23. Juli 2008, http://www.stern.de/kultur/kunst/ausstellung-eine-tierisch-versaute-idee-632030.html

[3] Kim Stallwood: Little Piggy at The Guardian, http://www.kimstallwood.com/2010/03/29/the-little-piggy-at-the-guardian/. Übersetzung der Blogeintrags (ohne dem Zitat aus dem Guardian) Palang Y. Arani-May, mit der freundlichen Genehmigung von Kim Stallwood. Siehe hierzu auch: This little piggy… Christien Meindertsma photographs the 185 products that came from one pig, The Guardian, Saturday 27 March 2010, http://www.theguardian.com/theguardian/gallery/2010/mar/27/185-products-one-pig-gallery

[4] Bill Buford: From one pig: 185 products, a.a.O. http://www.theguardian.com/artanddesign/2010/mar/27/from-one-pig-185-products

[5] TED, Christien Meindertsma: Wie Teile vom Schwein die Welt zum Drehen bringen http://www.ted.com/talks/christien_meindertsma_on_pig_05049.html

[6] Randy Malamud: Vengeful Tiger, Glowing Rabbit, in: The Chronicle of Higher Education, July 23, 2012, http://chronicle.com/article/Vengeful-Tiger-Glowing-Rabbit/132951/?cid=cr&utm_source=cr&utm_medium=en

[7] Vegane Gesellschaft Deutschland, der betreffende Eintrag auf ihrer Facebookpage https://www.facebook.com/photo.php?fbid=589879337720155&set=a.159698390738254.28272.154920631216030&type=1&theater

Alle Zugriffe vom 17. September 2013.

Eventuelle typografische Korrekturen werden noch vorgenommen.

 

Der Lebenshof für Tiere Stellichte und das ein Taler Projekt

würde jeder einzelne auf nur einen einzigen Euro verzichten

Einen “Taler” hat wohl jeder hier in seiner Börse und statt sich dies oder das zu kaufen kann man durch einen Euro eine effektive Hilfe leisten!

Auf den Lebenshof für Tiere Stellichte in Walsrode sind wir über Twitter aufmerksam geworden.  Der Hof hat eine vegane holistische Philosophie und dort leben 130 gerettete Tiere. Der Einklang mit der Natur steht im Vordergrund, das heißt die Tiere finden hier einen wirklich geschützen Raum. Stellichte braucht unsere Untersützung für jetzt und für die Zukunft. Solche Projekte stehen für die Grundpfeiler des Veganismus, an solchen Orten findet Hilfe seine realste Form.

Der Lebenshof für Tiere, die Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V.

Besonders beeindruckend ist auch: Zur Finanzierung des Lebenshofes führt der Lebenshof Stellichte ein veganes Mittelalter-Restaurant: http://www.zauberkessel-walsrode.de

Jost Hermand zu Richard Wagner und dem Vegetarismus als Motiv in seiner letzten Oper Parsifal

 

Aus: Jost Hermand, Glanz und Elend: der deutschen Oper, 2008, S. 139.
Richard Wagner: Parsifal (1882), Die vegetarische Botschaft seiner letzten Bekenntnisoper, “Ich schreibe Misik mit einem Ausrufezeichen!” – Richard Wagner

Dieser Eintrag ist u.a. getagged mit VEGAN PEDAGOGY, warum?

Weil es Menschen ermutigt wenn sie von anderen Menschen hören, die vor sich, chronologisch gesehen bereits in einer Zeit vor ihnen, über ähnliche Themenkomplxe Gedanken gemacht haben … . Vor allem, wenn so ein Thema ein ethisch so wichtiges aber auch so schwierig zu behandelndes ist, wie das tierethischen Denkens.

PETA und die Tiereuthanasie

PETA und die Tiereuthanasie … Forsetzung (3)

(2) Was ist los mit PETA? PETA und der Vorwurf der unnötigen Tiereuthanasie
https://simorgh.de/niceswine/was_ist_los_mit_peta
(1) Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Position und die Aktivitäten der Organisation PETA im Bezug auf Tierheime und Euthanasie … PETAs gute kleine Soldaten
https://simorgh.de/niceswine/peta_und_tiereuthanasie

Warum töten PETA Tiere? Warum fällt so wenig Kritik an dieser Art der Vorgehensweise im Tierheimmanagement, auch von Seiten der Tierrechtler?

Nach Jahren der Bemühungen darum, PETA zu einer anderen Herangehensweise an das Problem heimatloser und streunender Tiere zu bewegen, zeichnet sich ab, dass PETA nicht dazu bereit sind ihre eingefleische Vorstellung, Euthanasie sei eine gute Lösung, zu ändern.

PETA können sich diesen Standpunkt allerdings nur leisten, weil einerseits die anderen großen Tierschutzorganisationen in den USA (wie die ASPCA und die HSUS) den gleichen Standpunkt einnehmen und Tiere routinemäßig einschläfern, und weil andererseits – und das ist ein viel wichtigerer Grund – Euthanasie im Bezug auf Tiere bereits von den Veterinärmedizinern als eine humane Allroundlösung für Tiere „im Notfall“ betrachtet wird: Für die Tiere, die in unserer Gesellschaft zum Problem werden, weil sie nicht mehr in unser System passen, ohne einen Menschen bei seiner täglichen Routine zu stören.

Der gegenwärtige Trend in der Sterbehilfe-Debatte humanmedizinischer Ethik darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass die „Endlösung Euthanasie“ beim Tier hingegen im Durschnitt nicht mehr bedeutet als das: „Ich kann das Tier nicht leiden sehen.“ Das heißt die Verweigerung des Einsaztes von Palliativa in der Veterinärmedizin. Und, wie im Falle der sinnlosen Einschläferungen in so vielen Tierheimen weltweit: „Ein totes Tier ist ein gutes Tier.“ Denn es gibt keinen Platz in der Grasswurzelpolitikebene für des Menschen beste Freunde (als die wir, die Menschen, unsere „Haustiere“ ja eingentlich betrachten).

Es finden sich kaum Veterinärmediziner die zögerlich an das Einschläfern herangehen. Jeder, der einmal ein Haustier „besessen“ hat kennt das Problem: der Gang zum Tierarzt mit einem erkrankten Tier, ist eigentlich wie ein Gang zum Hänker. Denn wenn der Tierarzt das Verdikt fällt, dass sich eine Weiterbehandlung hier nicht mehr lohnt, dann sind sowohl Tierpatient als auch das Herrchen oder Frauchen in einer final tragischen Sackgasse gelandet. Wenn Sie die Frage nach lebenserhaltenden und schmerzstillenden, angstnehmeden Alternativen stellen, dann sind sie damit in der Veterinärmedizin bislang noch fehlt am Platz.

Man müsste nun auf die Mitverantwortung der Philosophie, das heißt der Ethiker, und der Biologie, als der Wissenschaft des organischen Lebens, zu sprechen kommen, denn genau hier endet man in der Suche nach dem Grund für diesen Unterschied, der so grundlegend zwischen der Humanmedizin, die lebenserhaltend agiert, und in der Tiermedizin liegt, die sich eingentlich nur um das Nötigste kümmern kann.

Ein Tier, so die führenden Philosophen und Bio-Ethiker, verliere weniger als ein Mensch, wenn es stirbt.

Diese Grundhaltung im Denken der Experten und derjenigen Menschen die diese Experten nicht kritisch hinterfragen möchten, bringt nun auch mit sich, dass sich bei PETA in der absehbaren Zukunft kaum etwas ändern wird, und dass Gruppen, wie der No Kill Adovcacy Center noch viele, viele Steine aus dem Weg zu rollen haben. Aber auch wir müssen in diesem Punkt aktiv werden, um ein Umdenken in der zugrundeliegenden Ethik mit anzustoßen.

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Stimmen zum Tod von Lou und zum weiteren Verbleib von Bill

Stimmen zum Tod von Lou und zum weiteren Verbleib von Bill

Farm Sanctuary zum Tod von Lou und der Frage des weiteren Verbleibs von Bill

Wir von Farm Sanctuary sind sehr traurig darüber, erfahren zu haben das Lou, einer der Ochsen, die das Green Mountain College für zehn Jahre lang dazu eingesetzt hatte Felder zu pflügen, Nachts letztes Wochendende getötet wurde. In Zusammenarbeit mit dem VINE farm animal sanctuary und anderen Gruppe und Einzelpersonen, darunter auch besorgten Alumni und Stundenten des Green Mountain College, sind wir immer wieder an die College Leitung herangetreten in der Hoffnung die Übergabe von Lou und seinem Partner Bill in einen geschützten Ruehstand erwirken zu können. Traurigerweise hat die College Leitung anders entschieden.

[…]

Unser Angebot für eine lebenslange geschützte Unterkunft Bills steht weiterhin. Wir würden ihn sehr gerne in unsere Herde für die Tiere, die einer besonderen Pflege bedürfen, auf unserem Schutzhof in New York aufnehmen. Hier wäre er zusammen mit Artgenossen und ihm würde eine bevorzugte Pfelge zuteil.

https://www.facebook.com/farmsanctuary/posts/10151326856448824 (letzter Zugriff vom 13. Nov. 2012)

Im Diskussionsbereich auf dem Blog von James McWilliams schreibt Pattrice Jones vom VINE Sanctuary:

Wir wissen, dass Lou noch am Nachmittag in einem offentlichtlich guten Zustand war, an dem Tag, der sein letzter Tag sein würde. Dass er nachts getötet wurde, angeblich „eingeschläfert“, und dass sein Körper sich danach nicht mehr auf dem Gelände der Universtität befand, erweckt in mir die größten Bedenken über die tatsächliche Art seines Todes. Wir vom VINE Sanctuary werden dazu noch ein offizielles Statement herausgeben. Ich bitte alle anderen Aktivisten und Aktivistinnen nun darum, gemeinsam mit uns darauf zu dringen, dass das Collge eine Eklärung eines Veterinärs vorlegen soll, die belegt, dass er oder sie die Einschläferung aus humanen Gründen und mit humanen Methoden sowohl empfohlen als auch durchgeführt hat. Anderenfalls muss das College den Studenten und den Anliegern in der Nachbarschaft des Colleges, die Lou liebten, erklären, warum und wie Lou tatsächluch starb.

Genauer schriebt Pattrice auf ihrem Blog: On the Disappearing of Oxen Instead of Problems

Karen Davis von UPC schreibt:

Ich bin sehr traurig und zorning über GMCs Tötung von Lou, Ich glaube nicht, dass er „eingeschläfert“ wurde, gleich wie sie ihn nun tatsächlich töteten: Nicht nur weil er wahrscheinlich immens litt durch einen Agrarveterinär getötet zu werden, und auch nicht allein weil er vielliecht tatsächlich hemlich geschlachtet wurde, ich bin auch ermpört darüberm dass seine Verletzung nicht so belastend für Ihn gewesen sein kann, dass er hätte bereit sein können zu sterben. Er hätte mit der Verletzung und sorgsamer Pfelge in einem Schutzhof mit seinem Partner Bill leben können.

Was zu meiner Traurigkeit und der ethischen Betrug mit hinzukommt, ist das Einverständnis mit der Tötung Lous, das PETAs Ingrid Newkirk öffetnlich äußerte. Jetzt ist Bill alleine und beraubt um seinen ihm Frieden gebenden Partner, in einen Welt voller Boshaftigkeit und Gnadenlosigkeit, die sich in den Medien als „Gnadevoll“ verkleidet.

Dies sind die leiseren Formen, die das Böse annimmt.

http://james-mcwilliams.com/?p=2655 (letzter Zugriff vom 13. Nov. 2012)

Liebe Freunde, hier ist nochmal ein erneuter Aufruf dazu, die laufenden Petitionen in Sachen „Bill und Lou“ zu unterzeichnen

Auf Twitter: https://twitter.com/SaveLouandBill

Liebe Freunde, hier ist nochmal ein erneuter Aufruf dazu, die laufenden Petitionen in Sachen „Bill und Lou“ zu unterzeichnen:

Liebe UnterstützerInnen von Bill und Lou,

wir sind sehr bestürzt darüber und müssen Ihnen mitteilen, dass das Green Mountain College ein Schreiben herausgegeben hat, das bekannt gibt, dass man Lou „eingeschläfert“ habe, der sich, wir wir alle wissen, eine Verletzung am Bein zugezogen hatte. Unsere an Präsident Obama gerichtete Petition soll aber zur Rettung von Bill weitergeführt werden. Er befindet sich immernoch im Green Mountain College.

Die Petition an Präsident Obama:

http://signon.org/sign/president-obama-please-13?source=s.icn.em.cr&r_by=5904198&mailing_id=6775

Green Mountain Präsident Fonteyn schreibt bezüglich des weiteren Verbleibs von Bill:

„Bill wird nicht an einen Gnadenhof übergeben, sondern er wird auf der Cerridwen Farm bleiben und dort so versorgt werden, wie das in der nachhatligen Vierzucht üblich ist, so wie alle anderen Tiere bei uns gehalten werden.“

Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklungen betrachtet, finden wir solch eine Position weder ermutigend noch akzeptabel. Wir denken, dass die mitfühlsamste und angemessenste Lösung für Bill der Ruhestand in einem der Gnadenhöfe wäre, die ihn gerne bei sich aufnehmen und für ihn sorgen möchten. Wir haben ernsthafte Bedenken falls Bill im Green Mountain College verbleiben sollte – dort wo man äußerte, dass eine dauerhafte Pflege für ihn, nicht mit der Ideologie und der „Philosophie“, die dort praktiziert wird, vereinbar sei.

Für den 18. November ist die nächste Demonstration geplant. Mehr dazu auf dieser Facebook-Seite. Hier finden sich auch weitere Links auf laufende Petitionen:

https://www.facebook.com/events/410758268995319/

In diesem Artikel ist die Situation noch einmal detailierter beschrieben:

http://www.boston.com/metrodesk/2012/11/11/vermont-college-euthanizes-one-its-oxen-after-controversial-decision-slaughter-them/8DeO1Lr2gG5wh0OwD1MfCJ/story.html

Vielen Dank für Ihr weiteres Engagement und die weitere Unterstützung von Bill, denn er braucht Ihre Hilfe.

Ginger Carter, Petitionsinitiatorin

Übersetzung und LG
Euer NiceSwine