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Macht-Bedrohung-Bedeutung

Ich habe das jetzt einfach mal kurz übersetzt. Leider bin ich kein Psychologe, sonst würde ich wirklich Zeit in die Übertragung ins Deutsche investieren. Leider fehlt es mir dazu an zeitlichen Ressourcen. Ich finde es überaus bedauerlich, dass so eine wichtige Entwicklung in der Psychologie – die Gesellschaft und Individuum wieder zusammenfügt, statt das Erleben und den Umgang mit gesellschaftlichen Problemen in atomisierter Form in die Individuen zu verbannen – im deutschsprachigen Raum bislang noch kaum Widerhall gefunden hat.

Das Power Threat Meaning (Macht-Bedrohung-Bedeutung) Rahmenwerk: eine Zusammenfassung

Quelle: https://www.bps.org.uk/sites/www.bps.org.uk/files/Policy/Policy%20-%20Files/PTM%20Summary.pdf

Kernprinzipien des PTM-Frameworks

Das Power Threat Meaning Framework ist eine neue Perspektive darauf, warum Menschen manchmal eine ganze Reihe von Formen von Not, Verwirrung, Angst, Verzweiflung und beunruhigendem oder beunruhigendem Verhalten aufweisen. Es stellt eine Alternative dar zu eher traditionellen psychotherapeutischen Modellen, die auf psychiatrischen Diagnosen basieren.

Es wurde in Zusammenarbeit mit Dienstleistungsnutzern entwickelt, und ist nicht nur für Menschen gedacht, die mit dem Gesundheitssystem oder dem Strafvollzug zu tun haben, sondern alle Personenkreise.

Das Rahmenwerk fasst zahlreiche Erkenntnisse über die Rolle verschiedener Arten von Macht denen Menschen im Leben begegnen zusammen, und bündelt diese; das ist die Macht, die für Menschen eine Art von Bedrohung darstellt, die sich als Missbrauch von Macht erkennen lässt, und es geht um die Wege, wie wir als Menschen gelernt haben auf Bedrohungen zu reagieren. In der traditionellen Anwendung psychotherapeutischer Ansätze werden Reaktionen auf Bedrohungen manchmal als „Symptome“ bezeichnet.

Das Rahmenwerk befasst sich ebenso mit der Frage, wie wir diesen schwierigen Erfahrungen einen Sinn geben, und wie Botschaften aus der breiteren Gesellschaft bei uns Gefühle von Scham, Selbstbeschuldigung, Isolation, Angst und Schuld verstärken können.

Die wichtigsten Aspekte des Rahmenwerks sind in den folgenden Fragen zusammengefasst, die sich auf Einzelpersonen, Familien oder soziale Gruppen beziehen können:

▪ „Was ist mit Dir geschehen?“ (Wie erlebest Du Macht [Power] in Deinem Leben?)

▪ „Wie wirkt sich dies auf Dich aus“? (Welche Art von Bedrohung [Threats] stellt das für Dich dar?)

▪ „Welche Erkenntnisse leiten sich für Dich daraus ab?“ (Welche Bedeutung [Meaning] weist Du diesen Situationen und Erfahrungen für Dich zu?)

▪ „Was musstest Du tun, um zu überleben?“ (Welche Arten der Reaktion auf Bedrohungen [Threat Reponses] hast Du eingesetzt?)

Darüber hinaus helfen uns die beiden folgenden Fragen dabei, darüber nachzudenken, welche Fähigkeiten und Ressourcen Menschen haben können, und wie wir all diese Gedanken und Antworten in einer persönlichen Narration oder Geschichte zusammenfassen können:

▪ „Was sind Deine Stärken?“ (Welchen Zugang zu Kraftressourcen [Power Resources] hast Du?)

▪ „Was ist Deine Geschichte?“ (Wie fügt sich das alles für Dich zusammen?)

Mögliche Anwendungen des PTM-Rahmenwerks

Das Power Threat Meaning Framework kann verwendet werden, um Menschen dabei zu helfen aussichtsreichere Narrative oder Geschichten über ihr Leben und über die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert waren oder noch sind, zu entwickeln, anstatt sich selbst als schuldig, schwach, voller Mängel oder als „psychisch krank“ wahrzunehmen.

Es werden Zusammenhänge zwischen umfassenderen sozialen Faktoren wie Armut, Diskriminierung und Ungleichheit hervorgehoben, sowie Traumata beispielsweise durch Missbrauch und Gewalt, und den daraus resultierenden emotionalen Belastungen oder beeinträchtigtem Verhalten.

Auch lässt sich zeigen, warum diejenigen von uns, die keine offensichtliche Geschichte von Traumata oder von erlebten Widrigkeiten haben, trotzdem Schwierigkeiten haben können ein Gefühl von Selbstwert, Bedeutung und Identität zu finden.

Das Rahmenwerk beschreibt die vielen unterschiedlichen Strategien, die Menschen anwenden – von reflexhaften körperlichen Reaktionen bis hin zu bewusst gewählten Wegen, um mit überfordernden Emotionen umzugehen – um überleben zu können, sich schützen zu können und um eigene wesentliche Bedürfnisse zu wahren.

Es schlägt eine breite Palette von Möglichkeiten vor, die den Menschen dabei helfen können weiterzukommen. Für manche Menschen kann dies eine Therapie oder eine andere Standardinterventionen sein, einschließlich, wenn sie jemandem helfen eine Situation zu bewältigen, Psychopharmaka.

Andere benötigen vor allem praktische Hilfe und Ressourcen, vielleicht einhergehend mit Peer-Support, Kunst, Musik, Bewegung, Ernährung, gemeinschaftliches Engagement und so weiter.

Als Grundlage für all dies bietet das Rahmenwerk eine neue Perspektive auf Notlagen und Verzweiflung, die über das Individuum hinausgeht, und zeigt, dass wir alle Teil eines umfassenderen Kampfes für eine gerechtere Gesellschaft sind.

Einer der wichtigsten Aspekte des Rahmenwerks ist der Versuch, gemeinsame oder typische Muster in der Art und Weise hervorzuheben, wie Menschen auf die negativen Auswirkungen von Macht reagieren – mit anderen Worten, Muster von bedeutungsbasierten Reaktionen auf Bedrohung. Dieser Teil des Rahmenwerks befindet sich, wie das gesamte Rahmenwerk, noch in einem Entwicklungsprozess. Die im Rahmenwerk zusammengefassten Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass es gemeinsame Wege gibt, auf denen Menschen in einer bestimmten Kultur wahrscheinlich, auf bestimmte Arten von Bedrohung reagieren, so z. B. auf Ausgrenzung, Ablehnung, Ausweglosigkeit, Nötigung oder Demütigung.

Es kann sinnvoll sein, auf diese Muster zurückzugreifen, um Menschen dabei zu unterstützen ihre persönliche Geschichte zu entwickeln. Diese allgemeinen Muster können dazu beitragen, den Menschen eine Botschaft der Akzeptanz und Bestätigung zu vermitteln. Die Muster können uns auch bei der Gestaltung von Maßnahmen helfen, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen entsprechen, und sie können uns Wege aufzeigen, die nicht von einer medizinischen Diagnose abhängig sind, um Unterstützung, Leistungen usw. zu erhalten.

Darüber hinaus bietet das Rahmenwerk eine Möglichkeit über kulturspezifische Auffassungen von Notlage und Verzweiflung nachzudenken, ohne sie durch ein westliches Diagnosemodell zu betrachten. Es fördert den Respekt für die vielen kreativen und nicht-medizinischen Möglichkeiten der Unterstützung von Menschen überall auf der Welt, und für die vielfältigen Formen von Erzähl- und Heilungspraktiken, die in verschiedenen Kulturen verwendet werden.

Weiterführung des PTM-Rahmenwerks

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Power Threat Meaning ein übergreifendes Rahmenwerk ist, das nicht dazu gedacht ist, all die Methoden zu ersetzen, mit denen wir derzeit über Notlagen und Verzweiflung nachdenken und mit denen wir arbeiten. Ziel ist es vielmehr, die vielen Beispiele für bewährte Praktiken, die es bereits gibt, zu unterstützen und zu stärken, aber auch neue Wege vorzuschlagen.

Das Rahmenwerk hat weiterreichende Implikationen als die therapeutische oder klinische Arbeit. Das Hauptdokument (Link unten) schlägt vor, wie es konstruktive Alternativen bieten kann in den Bereichen der Dienstleistungsgestaltung und Auftragsvergabe, Berufsausbildung, Forschung, Einbeziehung der Dienstleistungsnutzer und Information der Öffentlichkeit.

Auch gibt es wichtige Implikationen im Bezug auf Sozialpolitik und die umfassendere Rolle von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit. Es handelt sich um ein laufendes Projekt, das Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen, die daran interessiert sind es weiterzuentwickeln, als Ressource geboten wird.

Über diesen Link gelangen Sie zu den häufig gestellten Fragen (FAQs), den Projektdokumenten und einem möglichen „Gesprächsleitfaden“ für Einzelgespräche bei Therapie oder sozialen Hilfsmaßnahmen oder für Peer-Unterstützung/Selbsthilfe.

https://www.bps.org.uk/news-and-policy/introducing-power-threat-meaning-framework

In den Anhängen 2-14 des Übersichtsdokuments finden Sie Beispiele für bewährte Verfahren in verschiedenen Dienstleistungseinrichtungen und anderen Bereichen.

Videos von den Vorträgen bei der Einführung können hier angesehen werden:

https://vimeo.com/267401691

Interviews mit dem Projektteam und anderen Personen finden Sie hier:

https://vimeo.com/264387393

Exemplare des Übersichtsdokuments können unter membernetworkservices@bps.org.uk bestellt werden.

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Bild oben: Farangis, Acryl auf Leinwand, beim 22. Deutscher Evangelischer Kirchentag 1987, der unter dem Thema „Seht, welch ein Mensch“ (Joh 19,5 LUT84) in Frankfurt am Main stattfand. Farangis hat dazu mit einigen Künstlerinnen gemeinsam unter feministischen Gesichtspunkten das ehemalige Gebäude der Dornbuschgemeinde in Frankfurt am Main gestaltet.

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