Warum vegan mainstream ist, auch wenn noch nicht mal eine Mio Bundesbürger bislang vegan sind … ?
“Vegan” ist inzwischen wie “Vegetarier”, es ist ein mehr oder weniger technischer Begriff, der schlichtweg beschreibt was eine Person isst, anzieht und benutzt.
Vegan ist eine Lebensweise, die aber nichts über jemandes sonstige Haltungen zu anderen Themen aussagt. Ich erinnere mich an die Zeiten in den 80ern, wo viele teilweise eher interessantere Leute oder langweilige sektiererhafte Typen Vegetarier waren. Zu der Zeit gab es noch sehr wenig Veganer_innen (insbesondere außerhalb Englands – wobei es auch, technisch gesehen, “vegan”-lebende Menschen in anderen Teilen Welt immer gegeben haben kann … ). Es gab zu der Zeit keine spezifische Gruppe, die für eine besondere Haltung des “Vegetariers” schlechthin stand. Vegetarismus war das, was es war: eine Art sich zu ernähren, die man aus ethischen, gesundheitlichen, religiösen oder sonst welchen Gründen für sich als Lebensweise annahm.
Mir scheint es, dass man das Gleiche eigentlich inzwischen auch für den Veganismus behaupten kann. Menschen mit den verschiedensten Hintergründen – ethnisch, ethisch, gedanklich – sind und werden heute vegan.
Vegan ist die konsequente Erweiterung des Vegetarismus, und was das besondere in unserer Jetztzeit ist, ist dass das ethische Interesse an sowohl der Mensch-Tier-Beziehung als auch am Thema Umwelt (das heißt der Mensch und die Welt in der er/sie lebt … ) in einer vorher nicht dagewesenen Art und Weise und Dringlichkeit in unser Vorderbewusstsein gerückt ist.