Tierfreundlicher und verborgener Anthropozentrismus

Kommentar zu http://fm4.orf.at/stories/1695998, Gleichberechtigung für Tiere? Der US-Philosoph Gary Steiner tritt für ein Ende des Anthropozentrismus ein.

Das Problem bei Steiner ist, dass er selbst anthropozentrisch argumentiert. So sagt er auf seinem Uni-Profil:

“If we were to acknowledge the fundamental similarities between human and non-human animal life—for humans, too, are animals—it would be impossible for us to ignore the moral implications of the ways in which we use animals to satisfy our desires”.

Er spricht also von der Wichtigkeit der Anerkennung der fundamentalen Ähnlichkeiten zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren als einer Vorraussetzung zur Anerkennung von Tierrechten, weitläufig gesagt.

Er macht damit das menschliche Parameter wieder zum Zentrum von Wichtigkeit und Relevanz, zum Maß der Dinge. Relevant für Tierrechte ist aber nicht in wie weit nichmenschliche Tiere so sind wie Menschen in gewissen Hinsichten. Der Vergleich ist keine echte Basis zur Anerkennung der nichtmenschlichen Tierwelt in ihrer Besonderheit und in ihrer Einmaligkeit. Steiner ist tatsächlich selbst anthropozentrisch orientiert, aber in tierfreundlicher Weise. Nichts neues im Bereich der Tierethik.

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