Die Sistah Vegan Konferenz 2015

Die kommende Sistah Vegan Konferenz, 2015.

Quelle: Upcoming – Sistah Vegan Conference 2015, http://sistahvegan.com/upcoming-sistah-vegan-conference-2015/. Übersetzung: Palang LY mit der freundlichen Genehmigung von Dr. A. Breeze Harper.

Sistah Vegan Conference, 2015

Die vegane Praxis von „Black Lives Matter“ [„schwarze Leben zählen“]: Eine Hinterfragung neoliberalen Weißseins im Kontext mit der Bildung antirassistischer Solidarität unter farbigen Veganer_innen und ihren Freund_innen und Unterstützer_innen (vor, nach und über die Geschehnisse in Ferguson hinaus).

Datum: 24-25 April 2015
Ort: Online-Webkofenrenz

Die Konferenz des Sistah Vegan Projekts über die vegane Praxis von „Black Lives Matter“ bringt Akademiker_innen, Autor_innen, Aktivist_innen und Gemeinschaftsorganisator_innen zusammen, um die Schnittstellen zwischen der #blacklivesmattter-Bewegung und dem Veganismus genauer zu betrachten.

Gedacht für Schwarze Veganer_innen, Vegans of Color und ihre weißen Freund_innen und Unterstützer_innen, bietet dieses Online-Event eine Gelegenheit zur gemeinsamen Diskussion, zur Netzwerkbildung für den Aktivismus und für einen gemeinsamen Austausch über aktuelle Wissensstände. Ziel der Konferenz wird auch sein, Vorschläge zu entwickeln und Inspiration zu finden, um eine Dynamik des kollektiven Wandels zu fördern.

In dieser Zeit, in der zahlreiche Menschen auf die Straßen gehen, um im Namen des Banners von #blacklivesmatter zu demonstrieren, werden sich die geplanten Workshops und Redebeiträge für die diesjährige Konferenz folgenden Themen widmen:

  • Wo liegen die Schnittstellen zwischen dem Veganismus und #blacklivesmatter?
  • Wie sieht eine vegane Praxis in Sinne von „black lives matter“ aus?
  • Wie sieht ein Veganismus aus, der „black lives matter“ ignoriert, und was sind die aus ihm ungewollt resultierenden Konsequenzen?
  • Warum spielen Rasse und Weißsein eine Rolle, und was sind deren Funktionsweisen innerhalb des Veganismus und darüber hinaus?
  • Wie sieht Unterstützung innerhalb der #blacklivesmatter-Bewegung unter nichtschwarzen Veganer_innen und Schwarzen Nicht-Veganer_innen aus?

Wollt Ihr teilnehmen?

Es lohnt sich bei der Konferenz teilzunehmen – sie bietet eine gute Gelegenheit um neues zu erfahren, sich gegenseitig auszutauschen und Gemeinschaft zu formieren.

Nehmt als Sprecher_in teil und/oder reicht einen Vortrag ein.

Fördert die Konferenz als Sponsor. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier.

Bitte setzt Euch mit dem Sistah Vegan Project in Verbindung wenn ihr teilnehmen möchtet, die Konferenz mitsponsorn möchtet, eine_e Redner_in oder eine_n Abieter_in eines Workshops empfehlen wollt oder wenn Ihr Fragen oder Kommentare habt.

Das Programm, die Registration sowie die Information über Redner_innen und Workshops findet Ihr hier.

Über die Konferenz

#Blacklivesmatter geschieht in und wegen einem Amerika, in dem eine „postrassische“ Rhetorik den Mainstream dominiert und von vielen weißen Amerikaner_innen als Wahrheit akzeptiert wird.

Die Engstirnigkeit in der Perspektive/im Denken/in der Rhetorik erstreckt sich auch auf Veganer_innen (in überwiegend weißen Räumen), indem die Annahme einer anti-oppressiven Haltung allein auf die Rechte nichtmenschlicher Tiere und den Speziesismus beschränkt wird und andere Formen der Unterdrückung (wie der systemische Rassismus, Xenophobie, usw.) nicht weiter berücksichtigt werden.

In solch einem Kontext spielen Schwarze Leben wirklich keine Rolle und der Einsatz zur Bekämpfung von Rassismus und anderen Formen menschlicher Unterdrückung, wird als eine unnötige Ablenkung vom „echten Einsatz“ für die Befreiung nichtmenschlicher Tiere betrachtet.

Viele von uns denken aber, als Schwarze Veganer_Innen und als Nicht-Weiße und Weiße Freund_innen und Unterstützer_innen, dass unsere Politik nicht Single-Issue [keine Einthemenpolitik] sein darf. So sehr wie der Veganismus ein Rahmenwerk der Anti-Oppression bietet, so sehr sollte dies auch in umfassender Weise umgesetzt werden.

Wir können die Verbindungen zwischen der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen und der Versklavung von nichtmenschlichen Tieren in Fabrikfarmen nicht ignorieren. „Cruelty-free“  – Ohne Qual und Grausamkeit – kann nicht einfach nur bedeuten, das keine nichtmenschlichen Tiere für die Herstellung eines Produkts gequält worden ist, es muss auch implizieren, dass die Arbeiter_innen, die unsere Produkte/Güter herstellen, gerecht behandelt und entsprechend vergütet werden.

Wir hinterfragen die rassischen und die Klassenprivilegien, die es der veganen Mainstreamrhetorik erlauben, farbige Menschen mit einem geringen Einkommen, die für sich keine pflanzlich-basierende Ernährung annehmen, als faul zu bezeichnen, ohne deren Realitäten eines Mangels an Zugängen zu guten, bezahlbaren Nahrungsmittel zu wahrzunehmen und zu begreifen. Wir hinterfragen mit welcher Leichtigkeit viele weiße Veganer_innen die Kontroverse rund um ‚Thug Kitchen’ abtun; deren Unfähigkeit zu sehen, wie solch eine Minstel-Show bösartige Stereotype über Schwarze Menschen verstärkt und eine Akzeptanz der Gewalt gegen sie begünstigt.

Wir betonen, dass die #blacklivesmatter-Aktivist_innen von Anfang an darum bemüht gewesen sind, aufzuzeigen, dass queere Menschen, Feminist_innen,  Menschen unterschiedlicher sozio-ökonomischer Klassen, Menschen, die anders befähigt sind, usw. nicht nur Teil der Bewegung sind, sondern, dass deren Perspektiven dabei helfen, die Strategien und Ziele der Bewegung zu definieren – statt, gemäß der alten „traditionellen“ Hierarchien, straighte, Cisgenger, körperlich befähigte Männer der Mittelklasse die Führungsrollen zuteil werden zu lassen.

Wir fordern zu einer veganen, kollektiven Praxis auf, die eine klare Position gegen jede Form der Unterdrückung einnimmt, die für den Antirassismus steht, für die Schwarze Befreiung, für die Dekonstruktion weiß-supremazistischer Systeme und Institutionen in einer angeblich postrassischen Ära, und die sich gegen die Systeme richtet, durch die nichtmenschliche Tiere misshandelt und unterdrückt werden.

Das Programm, Informationen zu den Sprecher_innen, den stattfindenden Workshop und zur Registration findet Ihr hier.

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