Der erste Weltbienentag, und das ist was Mensch noch immer mit Bienenvolk macht

Radierung: Farangis G. Yegane

Metamorphosis; Is your pain the same, is it more than pain (MP3)

Der 20 Mai 2018 ist der erste Weltbienentag, und das ist was Mensch noch immer mit Bienenvolk macht

Der syrische Skeptiker Al-Ma’arri (973 – 1057 n. Chr.) schreibt:

“Nehmt nicht den Honig, den die Bienen mit Mühe von den Blumen und den duftenden Pflanzen sammeln; sie trugen ihn nicht zusammen damit er für andere sei, auch haben sie ihn nicht als Gabe und Geschenk gesammelt.”

Kaum einer mag sich das vorstellen, aber die Realität dessen, wie wir Menschen mit den fleißigen Baumbestäuber_innen umgehen, bedeutet Bienentod. Und wer außer radikale Antispeziesist_innen und ethische Veganer_innen spricht darüber als tatsächliche Gräuel, die wir an diesen Nichmenschen begehen. Argumentiert wird vom anthropozentrischen Mainstream-Bürger ungefähr so: Es seien ja nur Invertebraten und das ist doch nichts, wenn man ihnen Schmerz zufügt und ihr Dasein objektifiziert. Deren Lebensdimensionen in ihrem eigenen Recht seien ja komplett irrelevant.

Viel an vermeintlicher menschlicher Bienenliebe und -bewunderung drückt sich in einem fortlaufenden Wunsch aus die Tiere auszubeuten als ‘Nutztiere’, ihre Leben und ihre Populationen zu “verwalten” und sie in ihrer gesamten Existenz auf dieser Welt tatsächlich als eine Ressource für menschliche Zwecke zu betrachten. Die Illusionen über den guten Imker sollten schon lange zerstört sein. Und die Inspektion über den “richtigen Umgang” mit den Arten, je nach Zweck, dient auch weniger den Tieren selbst als den Industrien, die schlichtweg ihre Forschungsinteressen (für Elfengebeintürme und Kommerz) vorantreiben. High-Tech invasive Forschung an Bienen ist nicht weniger ethisch dubios als jede andere manipulative und invasive Forschung an Tieren.

Wir brauchen Lösungen im Sinne einer ‘Bee Liberation’, alles andere sind Mogelpackungen

Der Bienenalltag ist nicht nur der Mangel an Wäldern und Wiesen, sondern, schaut – solltet Ihr es noch nicht wissen – mal bei Google nach unter den Suchbegriffen z.B.:

Biene Flügel abschneiden

Biene künstliche Besamung

oder dies hier:

“Die Technik der Spermagewinnung bei den Drohnen. Die verschiedenen Besamungsstationen für Bienen verwenden unterschiedliche Methoden zur Gewinnung von Drohnen-Sperma. Der Kopf des Drohns wird durch Drehen vom Körper getrennt und der Drohn so getötet. [1]

“The drone is stimulated by decapitation” [2]

Oder das Sperma des Drohns wird herausgepresst und dabei stirbt dieser kleine Nichtmensch dann. Wer dazu noch ein Video sehen will, der folge diesem Link auf Youtube (nur zu dokumentationszwecken verlinkt). Es existieren noch weitere Methoden.

Zwar sterben die Drohnen nach der natürlichen Paarung, aber der Unterschied ist klar.

Honig und andere ‘Bienenprodukte’ werden gepriesen und vermarktet als etwas harmloses, sogar als etwas was den Bienen gegenüber eine zweifelhafte “Wertschätzung” ausdrücken würde. Tatsache ist: es die vollständige Ausbeutung und Versklavung dieser Invertebraten.

Bienenvölker (MP3)

they cut your wings of
your artficially inseminated
they electroejeculate you
and they steal your food, your house

they oppress you
and we won’t accept it
no we won’t accept it

you’re more than me
they don’t mind our lives
they kill us for taking our lives

they call us with their names
they call us with their words

** Die zwei Songs als MP4s

Is your pain the same


Bienenvölker

[1] Keiner-Stoehr, Wiebke, Versuche zur Eignung verschiedener Puffer bei der instrumentellen Besamung der Bienenkönigin (Apis mellifera). Giessen 2004, http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004/1613/pdf/Keiner-StoehrWiebke-2004-06-18.pdf , Stand 18.05.2018.

[2] D.P. Abrol, Beekeeping: A Compressive Guide To Bees And Beekeeping, 2013, S. 379.

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